Meine Schwester

Fr/I 2001 (À ma soeur) Regie Catherine Breillat 95 Min. OmU

Ene, Mene, Muh und raus bist du ... Raus bist du noch lange nicht, bis du sagst, was dieser Film soll: Catherine Breillat wollte mit ihrem letzten Film "Romance" und ein paar nicht so gängigen Varianten von Sexualität schocken. Hat nicht geklappt. Aber jetzt hat sie es geschafft, nahezu alle Zuschauer verdattert zurück zu lassen. Der Effekt war durchgängig: Ene, Mene, Muh. Ätsch, bätsch.

Ein dicker, französischer Teenager singt von seinem gelangweilten Tag. Die zwölfjährige Anaïs (Anaïs ÝReboux) erleidet die Ferien am Meer, die Streitereien der Eltern und vor allem die Attraktivität der älteren Schwester Elena (Roxane Mesquida). Die macht einen italienischen Männerwitz an, fummelt hemmungslos im gemeinsamen Schlafzimmer, wird aber letztlich sitzen gelassen.

Die selbst von ihren Eltern gehänselte Anaïs frisst sich einen Panzer gegen die Trauer und die Einsamkeit an. Irgendwann hat auch die unsensible Mutter (Asinee Khanjian) die Nase voll von diesen schrecklichen Ferien und rast übernervös in die Katastrophe.

Was als intensive und bedrückende Schilderung einer Kindheit beginnt, packt und auch so hätte enden können, bekommt von der Autorin und Regisseurin Breillat (u.a. "Bilitis", 1976; "Fellinis Schiff der Träume", 1984) einen schrill-schrecklichen Endpunkt mit Mord und Vergewaltigung. Der Sinn dieses schockenden Finales erschließt sich mir nicht, geht es vielleicht nur um den Schock? So ist es schade um den anderen Film, der in den letzten Minuten völlig unter die Räder kommt.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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