Die Mutter des Killers

BRD 1996, Regie Volker Einrauch, 79 Min.

"Der niedrigste der Hunde kam auf den stolzesten toten Mannpissen." Solche markigen Männersätze kommen aus dem Mundvon Theo Bono (PeterLohmeyer), obwohl der doch schon tot sein sollte. Als Toterkönnte er nämlich den Gatten der BlumenverkäuferinJennifer unauffällig ins Jenseits bringen. Derweil macht sichdas "Weichei" Eddie an Theo's "Witwe" ran. Der Geliebte von EddiesFrau will Rache und Eddies Mutter muß einiges Ausbügeln.

Ein recht explosives Personengeflecht entlädt sich im GrauHamburger Industrieviertel. Schräge Figuren aus dem Bodensatzdes Krimiarsenals verleugnen nicht ihre Nähe zur Straße.Knallige Sätze, schnelle Fäuste und hemmungslos besoffeneLeidenschaften treiben die Handlung voran.

"Die Mutter des Killers" ist jetzt nicht die Mutter allerdeutschen Krimikomödien, aber wer auch ohne MainstreamSpaß haben kann oder die ersten Jim Jarmusch-Filme mochte, wirdvoll auf seine Kosten kommen. Die Big Balls (welch' ein potenterName) rocken in einem durch. Und der Dialog liefert Merksätze inSerie: "Wenn du jemanden umbringen mußt, dann tue es in GottesNamen, aber laß' die Spielchen."

Selbst wenn der Film in 15 Tagen richtig günstig gedrehtwurde und das zwangsläufige Schwarzweiß sehr gut zukörnigen Story paßt. Eine Reihe guter, prägnanterSchauspieler geben dem kleinen Film Gesicht, der Bühnen- undFilmprofi PeterLohmeyer setzte sich auch hinter enorm für das Projekt ein.

Die dreckig-schwarze Trockenkomödie ist EinrauchRegiedebüt erhielt auf dem Filmfest München direkt einenFörderpreis.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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