Lost Souls

USA 1999 (Lost Souls) Regie Janusz Kaminski, 98 Min. FSK ab 16

Der Teufel steckt nicht nur im Detail sondern auch im Kino. Bei einer Schwemme von Satanen, Luzifern und Mephistoffeln kann man eigentlich nur noch drüber lachen, was Adam Sandler auch demnächst als "Little Nicky" versucht. Gruseln ist mangels neuer Ideen kaum noch drin, Gähnen schon eher. Konsequenterweise wird selbst "Der Exorzist", der Urahn dieses Sub-Genres, wieder ausgegraben. Was leider nicht die filmischen Wiedergeburten des Teufels austreiben konnte.

Die traurig dreinblickende Maya (Winona Ryder) wird wieder mal abgeholt, um mit im coolen Schwarz bekleideten, ernsten Christen ihr Hobby auszuüben: Teufelsaustreibung. Doch wie Hobby-Bastler, die eine Stromleitung anbohrten, sieht das Team nach viel Geschrei und Lichterzauber aus. Der Oberaustreiber ist völlig von Sinnen, die anderen sehen aus wie im Fitness-Studio durchgemangelt. Nur der Patient grinst weiterhin hämisch. Immerhin kriegt Maya raus, dass der Teufel einen teuflischen neuen Plan hat: Er will in Menschengestalt die Weltherrschaft gewinnen. Irgendwann, Punkt 16.00 Uhr, wird ausgerechnet beim Agnostiker und erfolgreichen Autoren Peter Kelson (Ben Chaplin) das Böse die Überhand gewinnen und die Menschheit wird dann von Krieg, Gewalt, Umweltverschmutzung, AIDS und Rinderwahn gepeinigt ....

Das Debüt von Spielbergs Kameramann Janusz Kaminski sieht mit viel Zeitlupe und überstrahlten Bildern vielleicht noch gut aus und fällt nicht gleich mit zahnfletschenden, sabbernden Unwesen ins Haus. Damit sind aber auch schon die Pluspunkte ausgespielt. Vor allem an der miesen Besetzung der Hauptrolle durch Winona Ryder und ihre dunklen Augenränder leidet dieser unoriginelle Nachbau. Da kann man zum Gruseln besser in den Keller gehen, ohne das Licht anzumachen.

http://www.lost-souls.de


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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