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Julia und ihre Liebhaber

USA 1991 (Tune in Tomorrow/Aunt Julia and the scriptwriter) Regie: Jon Amiel, 115 Min.

John Amiel ("The singing detective", "Liebe, Rache, Cappuccino") gelang nach dem Roman von Mario Vargas Llosa eine umwerfende Komödie und die Wiederbelebung einer schönen Idee. Im New Orleans des Jahres 1951 treffen gleichzeitig die skandalbehaftete Tante Julia und Carmichael, ein Starschreiber für Radio-Seifenopern ein. Der junge Nachwuchsjournalist Martin (Keanu Reeves) verliebt sich bald in seine wesentlich ältere Tante, wobei Carmichael neben seiner aufopferungsvollen Arbeit für die klischeeüberflutete Serie "The Kings of the Garden District" auch bei Martins Werben hilfreich ist. Bis Martin sein Liebesgeflüster als "Realitätseinfluß" im Radio verwertet hört. Die Ereignisse überschlagen sich, vor allem durch die Welle des Protestes, die Carmichael mit seinem übertriebenen Haß auf alle Albaner (es könnten auch Norweger sein) hervorruft. Doch der Meister der Fiktion hat auch die Realität im Griff.

Auf zwei Ebenen, dem Hörspiel und seiner Produktion in der Realität breiten sich die Verrücktheiten Carmichaels aus. Die zwiespältige Figur mit den seltsamen Argumenten wie "Pupsen Bären im Wald?" ist eine weitere Glanzleistung Peter Falks (Columbo). "Julia und ihre Liebhaber" ist ein kunstreicher Film über Fiktion, Realität, Kitsch sowie Liebe. Und mein Hit der Woche - weil er nur eine Woche läuft. Gratis gibt es die Musik vom Jazz-Trompeter Wynton Marsalis.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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