Jin-Roh

Japan 1998 (Jin-Roh) Regie Hiroyuki Okiura, 98 Min.

Zehn Jahre nach Ende des 2.Weltkrieges wüten soziale Unruhen in Japan, das in dieser Geschichte von der Wehrmacht besetzt wurde. Eine Spezialpolizei mit futuristischen Samurai-Rüstungen verfolgt die Revolutionäre im Untergrund. Die Fronten scheinen klar, doch der junge Anti-Terror-Polizist Fusé fühlt sich zu dem jungen Mädchen im roten Kleid hingezogen und beginnt, an seiner Aufgabe zu zweifeln. Gerüchte über eine Geheimorganisation namens Jin-Roh (Menschlicher Wolf) lassen die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen.

Nach einer Idee von "Ghost In The Shell"-Regisseur Mamoru Oshii fesselt auch diese "Anime"-Geschichte mit wilden Fantasien, düsteren politischen Visionen und technisch-organischen Verbindungen, wie sie nur Japanern einfallen. Ästhetisch heben sich die Figuren von den realistisch grau gezeichneten Hintergründen und gewinnen ein Leben, das man beim Zeichentrick kaum erwartet.

In vielen dieser diesem gewaltigen und fantastischen Geschichten, die bei uns viel zu gering geschätzt werden, sind japanische Traumata verpackt. Beispielsweise spielt zum gleichen Zeitpunkt wie "Jin-Roh" der Vampir-Trickfilm "Blood: The last vampire" und lässt amerikanische Besatzer als Blutsauger auftreten. Trotz digitaler Technik hat der hoch entwickelte japanische Zeichentrick immer noch einen Fantasie-Vorsprung.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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