Web-Premiere ausgefallen

Gestern Internet gesehen? Den tollen Vampirfilm? Da wurden zumindest die Sehgewohnheiten auf den Kopf gestellt. Im Fernsehen sieht man - trotz Videorekorder - etwas Bestimmtes zu einer bestimmten Zeit.  Das Internet bietet immer alles jederzeit. Meistens.  Für die Premiere des Vampire-Anime "Blood: The Last Vampire" veranstaltete der Online-Filmanbieter Sputnik 7 ein sogenanntes "Webcasting". Der Begriff variiert das "Broadcasting" über die alten Rundfunkkanäle und AOL hat sich mit dieser "Sendeform" schon in die TV-Übersicht einer Zeitung geschlichen. Einen Tag lang war "Blood: The Last Vampire" im Internet zu sehen. Danach - oder eigentlich sowieso - soll man ihn sich als Video oder DVD kaufen.

Die Todsünde für alle Kritiker, über etwas zu berichten, was sie nicht gesehen haben, wird beim Webcast vielleicht zum Alltag. Denn am lang erwarteten Tag sah man von "Blood: The Last Vampire" ... nichts. Die enorme Nachfrage oder schwachbrüstige Server bei "Sputnik 7" kamen dem gewaltigen Sog von Modems und Kabeln nicht nach. Bei der ganzen Aktion bleibt der Verdacht, dass dies alles nur eine hinterhältige Werbeaktion war. So kann man sich jetzt nur den unbescheidenen Trailer ansehen und sich über die Story amüsieren: Während des Vietnamkrieges wird das japanische Schulmädchen Saya von Regierungsagenten angeheuert, eine Rasse aus Vampir-Mischlingen an der High School des Stützpunktes auszurotten. Denn die süße Saya ist eigentlich der letzte richtige Vampir. Wunderbar: Buffy als Schulmädchen-Anime! Auch darauf hat die Welt gewartet. Aber immerhin wird mit "den Machern von 'Ghost in the Shell'" geworben.

Ärgerlich, dass man selbst mit bester Ausrüstung eine Sternstunde des Internets verpasst hat. Macht aber nichts, morgen kommt wieder eine neue auf den Schirm. Stell dir vor, es ist Digitale Revolution und keiner kommt durch ....

Günter H. Jekubzik

Blood: The Last Vampire
http://www.sputnik7.com/features/index.jsp?feature=blood


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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