Its all about love

Dänemark 2002 Regie: Thomas Vinterberg mit: Joaquin Phoenix, Claire Danes, Sean Penn, Douglas Henshall 104 Min.

Nach dem Dogma-Erfolg "Das Fest" begibt sich der dänische Regisseur Thomas Vinterberg in den Bereich des Traumes: "It's all about love" gehört zu den Science Fiction, die ihren Reiz aus nur kleinen Variationen der Realität gewinnen: Da sind die Leichen, die in New York auf der Straße liegen bleiben. In kalten Zeiten sterben vor allem Kinder an unerklärlich gebrochenen Herzen. Auch die Menschen, die ohne Schwerkraft einfach in den Himmel abheben, ergeben ein wundersames, reizvolles Bild.

Und dann ist da noch eine Geschichte: John (Joaquin Phoenix) fliegt in New York ein, um bei seiner Frau Elena (Claire Danes) die Scheidungspapiere zu unterzeichnen. Doch im Tross der berühmten polnischen Eiskunstläuferin ergeben sich Probleme, ein Fluchtversuch scheitert und ein Attentäter wird angeheuert. John entdeckt atemberaubende Manipulationen am Starwesen und der menschlichen Individualität. Zwischendurch meldet sich immer wieder Johns italienischer Bruder Marciello (Sean Penn) - dessen Mittel gegen Flugangst so wirkungsvoll war, dass er sich nur noch in der Luft aufhält - mit neuesten philosophischen Erkenntnissen über das Leben und die aussterbende Menschheit.

Vinterberg gelang ein Thriller mit zeitweilig bedrohlicher Atmosphäre, ein utopischer Liebesfilm ohne Happy End, ein Science-Fiction mit nie gesehenen Visionen. Die Stimmungen der exzellent fotografierten Szenen wechseln von Liebesdrama zu New York-Krimi und Endzeit-Melancholie. Trotzdem halten viele "It's all about love" für misslungen - doch dieses Urteil drückt nicht nur aus, dass sich der Film zwischen den Stühlen befindet. Es sagt auch, dass Vinterberg mit seiner guten Besetzung etwas interessantes Neues gelang.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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