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Helden aus der zweiten Reihe

USA 2000 (The Replacements) Regie Howard Deutsch, 118 Min.

Ein amerikanisches Football-Team bestreikt seinen Verein. Und wir sollten eigentlich amerikanische Football-Filme bestreiken, denn hier interessiert dieser Sport kaum jemanden und in krasser Verachtung dieser Tatsache, werden wir als amerikanische Kulturkolonie mit Football-Begeisterung aus zweiter Hand überschwemmt.

Doch ab und zu kann man mal eine Ausnahme machen. Und jetzt ist es wieder so weit: Denn die "Helden aus der zweiten Reihe", die gut inszenierte Erfolgsstory einer Ersatzmannschaft geht ihr Thema mit viel Humor an. Die Streikbrecher sind durchgehend Ex-Spieler und gescheiterte Existenzen, die ihre berühmte "zweite Chance" erhalten. Über sie kann man genau so viel lachen wie über dämliche Cheerleader. Der Quarterback - sprich Oberhäuptling - Shane (Keanu Reeves) muss sich mit einem Kindergarten streitsüchtiger Fleischberge herumschlagen. Der weise Trainer McGinty (Gene Hackman) glaubt an ihn und sieht die ersten Spiele verloren. Trotzdem findet das Team über die obligatorischen Prügeleien und etwas Gruppentanz seinen Rhythmus.

Es ist der Traum jedes Zuschauers aus der ersten Reihe, mal selbst für die großen Stars einzuspringen. Diesen Traum bedient der Film mit der Idee, jeder könnte mal für die Profis zum Einsatz kommen. Und jeder könnte ja auch eigentlich, wenn nicht der dicke Bauch von den Chips und die Kurzatmigkeit von den Kippen ...

So wie Shane mit unkonventionellen Spielzügen punktet, gewinnt auch der Film mit humorvoller Respektlosigkeit gegenüber dem auswärtigen Nationalsport. Gangster bilden die Verteidigung, der "Goalgetter" (Rhys Ifans) steht mit der Kippe im Helm auf dem Platz und Stripperinnen als Chearleader verdrehen den Gegnern den Kopf. Samt einer Liebesgeschichte sowie der kleinen und großen Solidaritätsszene ist alles dabei, was einen Film unterhaltsam macht - wenn da nicht dieses Football wäre ...

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