Vernetzt - Johnny Mnemonic
USA 1995, (Johnny Mnemonic) Regie Robert Longo, 98 Min.
Der Ex-Buddha Keanu Reeves betätigt sich in dieser Geschichte vom Cyber-Papst William Gibson erneut als Actionheld mit Speed und Grips. In der Zukunft unserer Informationsgesellschaft irrt seine Figur Johnny mit überladenen Kopf umher: Die 320 Gigabyte Daten auf seinem Speicher-Implantat werden ihn umbringen, wenn er den Code zum Entladen nicht rechtzeitig findet. In einer Welt mit künstlich aufgemotzten Menschen beherrschen die großen Konzerne die reale Welt und auch die virtuelle der Datenströme. Sensible Daten werden jetzt nicht mehr per Telefonleitung verschickt, nein, Kuriere bringen sie wieder per Pedes auf den Weg.Im Untergrund schaffen sich die LoTeks ihre eigenen, unkontrollierten Medien zur Verbreitung von zurückgehaltenem Wissen.
Bei mittelmäßiger Spannung und dafür brutalerer Action reizt "Johnny Mnemonic" mit einer fantasiereichen Zukunftsgeschichte. Die modernen Visionen vom Cyberspace wurden sehr interessant ins Bild gesetzt, eine ganz andere Welt im "Netz" tut sich (in einigen wenigen Szenen) auf. Die Figuren und Themen Gibsons bieten originelle Unterhaltung und Gedankenfutter.
Sie warnen vor einer Zukunft, in der die Menschheit an Informationsüberlastung zugrunde geht. Jeder zweite leidet 2021 an der tödlichen Krankheit NAS. Allerdings verhindert ein Pharmakonzern die mögliche Heilung und verkauft gewinnbringend Linderung.
Ganz im Sinne seiner moralisch aufrechten Helden ist dies ein "Low Tek-Film", es ist ihm anzusehen, daß er nur zig Millionen gekostet hat. Dadurch gehen kultfähige Atmosphäre und durchgehender Stil verloren. Nur die Suche nach Kindheitserinnerungen und einige messianisch eingenagelte Anspielungen erinnern an den "Blade Runner". Doch mit mehr Geld hätten wir vielleicht so eindrucksvolle Nebenrollen wie Udo Kiers skrupellosen Dealer verpaßt. Ice-T hat einen typischen Part, Dolph Lundgren eine himmlisch brutale Sendung und Barbara Sukowa eine Vision.
***
AVZ-Seite kurz:
"Vernetzt - Johnny Mnemonic" startet als nächster Cyberspace-Film am 12. Oktober. Keanu Reeves spielt in einer von Datennetzen eingebetteten Zukunft den Kurier Johnny, der mittels eines Gehirnimplantats Daten schmuggelt. Um diese Speicherkapazität zu schaffen, hat sich Johnny seine Kindheitserinnerungen löschen lassen. Ein letzter Auftrag soll ihm den nötigen Kredit bringen, um seine eigene Identität wiederzubekommen.Der Kultautor des Cyberspace schrieb selbst das Drehbuch zu "Johnny Mnemonic", einem düsteren Zukunfts-Thriller. Keanu Reeves wird als gejagter Held auf eine Odyssee durch eine computerisierte Welt geschickt, in der hochmodene Technik und menschliches Fleisch längst zusammengewuchert sind.
Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik
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