Große Mädchen weinen nicht

BRD 2002 (Große Mädchen weinen nicht) Regie: Maria von Heland Mit: Anna Maria Mühe, Karoline Herfurth, Josefine Domes 92 Min. FSK: ab 12

Nein, große Mädchen weinen nicht, diese Susen aus dem sinnlos betitelten Teenie-Film heulen dauernd und machen auch sonst all den Blödsinn, den man nur aus Vorabendserien kennt ...

Steffi und Kati sind Schülerinnen und Freundinnen aus ganz unterschiedlichen Familien. Während die stille Kati mit der furchtbaren Frisur unter einer altmodisch gläubigen und überängstlichen Mutter leidet, erfreut sich Steffi einer flott designten, modernen Doppelverdiener-Familie, die aber leider wegen Papis Seitensprung auseinander bricht. Jetzt geht die rachsüchtige Zicke gegen die Geliebte des Vaters im Osten, sowie gegen deren Tochter vor. Das naive Kind Tessa landet bei einem vergewaltigenden Sexfilmer, vor dem sie Kati gerade noch retten kann. Und auch sonst passiert bei drei Soap-Folgen entsprechender Filmlänge eine Menge, bis die schlecht angezogene Mitläuferin allen mal ihre Meinung sagt.

Das furchtbare Teenie-Filmchen "Große Mädchen weinen nicht" ist spekulativ wie ein Sat1-Movie, sieht schlimmer aus als Margarine-Werbung, urteilt moralisch verklemmter als Disney und bedient sich der Klischees aus den Bravo-Heften der Siebziger. Die viel zu dick aufgetragene Dramatik verliert sich in künstlich wirkenden Schulszenen. Stimmung kommt mit flachen Liedchen, die mal Songs sein wollen, wenn sie groß werden, nie auf.

Wenn Regisseurin und Autorin von Heland ("England") tatsächlich etwas sagen wollte, wird es ganz verquer: Teenie-sein ist mörderisch und ein Gebet zur rechten Zeit hilft immer? Das Party-Leben ist von übel und junge Mädels haben kein eigenes Urteilsvermögen? Simple Ost-Mädchen sind die besseren Menschen? Die einzige Antwort lautet: Bangemachen gilt nicht, so ein Niveau bitte nur im Fernsehen und falls Teeniefilm, dann warten wir gerne auf den Klassen besseren "Das Jahr der ersten Küsse". Übrigens: Jeansjacken und Batikhemden sind völlig geschmacklos, vor allem, wenn man Zauselpony trägt!


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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