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Gefährliche Freundschaft (Tatort)

Von Günter H. Jekubzik

Wie ein extrem langer Antidrogen-Spot versammelte der WDR-Tatort Klischees und Stereotypen. Während die Jugend an der Nadel hing, brachten sich die Alten aus Eifersucht um die wohlverdiente Rente und der Schwiegersohn raste im Wagen gegen eine Wand. Wir lernten zwar, wie gefährlich Drogenkonsum, Seniorenliebe und Autotelephone sein können, doch so zusammenhangslos präsentiert, schaltete sich sogar das hämische Lachen über die peinliche Aufklärungsarbeit ab. Zwischen den Fronten bemühten sich Kommissar Flemming (schimpfend) und sein Sohn (trotzig) um den Generationenkonflikt, doch die roten Jacken der Rebellen (die nicht wissen, was sie tun) wirkten in dieser Produktion blaß und Autor Wolfgang Mühlbauer sollte vielleicht mal die Jugend von heute in der freien Wildbahn studieren. Neben fehlender Spannung erlaubte sich die "Gefährliche Freundschaft" auch den zweitgrößten Fehler eines Krimis: Die Kriminalpolizei rät, doch des Rätsels Lösung ist nicht nachvollziehbar. Einzig konsequent war der Tod des letztlich unschuldigen Fixers Alexander: Er mußte sterben, weil ja sowieso kein Therapieplatz freigewesen wäre. Regisseur Ulrich Stark vergällte mit einem erbärmlichen Tatort das Motto des nachfolgenden (echten) Drogenspots: Stark statt süchtig.

Filme von Ulrich Stark:
Bei mir liegen sie richtig
Gefährliche Freundschaft
Roter Kaviar
Tatort: Mordfieber.html
Tatort: Traumhaus


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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