Flubber

USA 1997 (Flubber) Regie Les Mayfield, 93 Min.

Aus einem alten Erfolg, dem Talent von Robin Williams' auch mitimaginären Partners witzig zu interagieren und viel, vieldigitaler Trickserei entstand in den Labors von Disney "Flubber".Phillip Brainard (Williams) ist ein typischer, zerstreuter Professor.Während er das dritte Mal die Hochzeit mit seiner Verlobtenverpaßt, entwickelt er ein grünes, quicklebendigesElastomer mit viel Charakter und Musik in denMolekülverbindungen. Er nennt es Flying Rubber, kurz Flubber.(Deutsch müßte es Fliegendes Gummi - Flummi -heißen, aber mal hören, was sich die Synchroabteilungenmal wieder ausdenken.)

Mit dieser Entdeckung, die Energieversorgung zu einemschwungvollen Vergnügen machen würde, könnte Phillipseine Hochschule retten und vielleicht auch das Herz seinerbeleidigten Liebe wiedererobern. Flubberspray auf den Schuhsohlenmacht Basketball-Nieten zu Überfliegern und der Oldtimer desProfessors erhebt sich mit Flubber über alle Wolken. Dazwischenfunkt jedoch der bösartige Konkurrent Wilson und einGangsterboß, der mit Hilfe seiner Gorillas die Chemie-Noten desSöhnchens verbessern will. Später klauen und hauen alledann um Flubber zu bekommen. Es fliegt viel herum und irgendwastrifft immer irgendeinen Kopf. Das alles mit einem zeitweise brutalenStil, den man aus John Hughes' Kevin-Filmen kennt. Das trübt demKinder-Publikum keineswegs seinen Spaß, auch daß einängstliches Nachbarskind im Film ständig mit unglaublichenAusblicken in Panik versetzt wird, irritiert nur am Rande.

Das Disney-Remake von "Der fliegende Professor" (1961) mit FredMacMurray als zerstreuter Wissenschaftler verbindet"altertümliche" Menschen, die aus vergangenen Jahrzehntenstammen, und witzig avancierte Technik: Anfangs rätselt mannoch, weshalb Sara trotz aller Liebe auf eine Hochzeit besteht.Schließlich bringt eine Trauung per Bildtelefon dieLösung. Auch ansonsten wurde die Story mit einer Menge ScienceFiction aufgepeppt. Da gibt es als Phillips Hausgenosse Weebo, denfliegenden, sprechenden und eifersüchtigen Terminkalender undWeber, den Haushaltsroboter. Weebo kommentiert alles mit passendenFilmszenen und -sprüchen auf seinem kleinen Monitor.

"Flubber" ist ein Festival für digitaleAnimationskünstler und Schauspieler, die mit demNoch-nicht-Vorhandenen interagieren. Und eine Gelegenheit, das altegrüne "Slime" nochmals auf den Markt zu werfen. Soforthörbar bemüht sich die Musik von Danny Elfman. Doch auchsie kann keine Tiefe in diesem Späßchen herbeizaubern.Wenn Sentiment für die Kreatur Weebo aufgebracht werden solloder man über die Seele der Maschinen philosophiert, wirkt"Flubber" sehr zäh und aufgesetzt. Eindrucksvoll ist "Flubber",dieser farbige Ableger der animierten Wassersäule aus"Abyss", eigentlich immer, wenn esalleine gelassen wird: Zum Beispiel bei der großenMusicalnummer im Stile von Busby Berkeley.


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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