Erzähl' von Großmutter

Burkina Faso 1989(Parlons Grand-mère) RegieDjibril DiopMambéty

Das Fernsehen fördert den Kinofilm. Das ist sehrlöblich, auch wenn die Ergebnisse oft langweiliger aussehen, alsfrühere Leinwandschinken. Besonders edelmütig ist diefinanzielle Unterstützung der Filmkunst unterentwickelterLänder, wie es ZDF und das schweizer TSR im Falle derafrikanischen Produktion "Yaaba" taten.Nebenbei ist dann auch so Interessantes, wie die Dokumentation derDreharbeiten des Regisseurs Idrissa Ouedraogo zu sehen. Unter demTitel "Erzähl' von Großmutter" ('Yaaba' heißt Oma)wird am Samstag um 16.30 Uhr geschildert, wie bei vierzig Grad imSchatten gearbeitet wurde, mit welchen Opferritualen die Drehorteentsühnt wurden und welche Drohung die Regenzeit bedeutete. Werweiß schon, daß im unglaublich hellen Afrikakünstliches Scheinwerferlicht unerläßlich ist, um dieSchatten der steil stehenden Sonne aus den Gesichtern zu leuchten.Doch nur eine Woche später zeigt sich die unheilige Allianz vonFernsehen und Kinofilm von ihrer schlechtesten Seite. Wie Metzgerzerstückeln die Programmverantwortlichen den recht kurzenSpielfilm "Yaaba" und zeigen ihndreiteilig in Wochenabständen. Wieso geschieht das nicht mit demneuen Schimanski? Genau wie bei jedem Tatort wird auch hier einezusammenhängende Geschichte erzählt, in der wir mit denAugen des 12-jährigen Bila seine Lebensgemeinschaft erleben, dieMenschen eines kleinen Dorfes in der Sahelzone. Deren Streitigkeiten,ihr Aberglaube, ihre Freude ganz gewöhnliche Menschen, nur ineinem anderen Land, auf einem anderen Erdteil. Bilas Freundschaft mitNopoko erhält erste Züge von Liebe und er lernt dierätselhafte alte Frau Sana kennen. Er sieht in ihr"Yaaba", eine Großmutter.


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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