Yaaba

Burkina-Faso/Frankr./Schweiz1989 (Yaaba) Regie und Buch: Idrissa Ouedraogo, 90 Min.

Daß von den - schon selten genug zu sehenden - Filmen ausAfrika jetzt gerade einer ausBurkina Faso, einem derzehn Ärmsten Länder der Welt, im Movie zu sehen ist,überrascht nur auf den ersten Blick. Seit 1970 sind alle Kinosverstaatlicht und zehn Prozent der Einnahmen werden fürfilmische Aktivitäten abgezweigt. Thomas Sankara,charismatischer Ministerpräsident von 1983 bis zu seinerErmordung im Jahre 1987, erhîhte den Abgabesatz auf 15 Prozentund sagte dem Medien-Imperialismus den Kampf an: Kultur sei fürein Land "unverzichtbare Nahrung für Geist und Seele" und seigleichrangig mit Lebensmitteln einzuschätzen.

Auf dieser Basis schuf Idrissa Ouedraogo "Yaaba", einen Film der,qualitativ hochstehend, seinen Reichtum an Tradition undSchönheit auch unseren Blicken vermitteln kann. Mit den Augendes 12-jährigen Bila erleben wir dessen Lebensgemeinschaft, dieMenschen eines kleinen Dorfes. Ihren Streit, den Aberglauben, dieFreude - ganz gewîhnliche Menschen, nur in einem anderen Land,auf einem anderen Erdteil. Bilas Freundschaft mit Nopoko erhälterste Züge von Liebe und er lernt die rätselhafte alte FrauSana kennen. Er sieht in ihr "Yaaba", eine Großmutter. Da sieals 'Hexe' verrufen ist, wird er verspottet, hält aber auch nochzu ihr, als Nopoko erkrankt und das Dorf die alte Frauabergläubig dafür verantwortlich macht. Ein herausragenderFilm, der 1989 in Cannes den Preis der Internationalen Kritikerhielt.


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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