Elefantenherz

BRD 2002 (Elefantenherz) Regie: Züli Aladag Mit: Daniel Brühl, Manfred Zapatka, Jochen Nickel 100 Min. FSK: ab 12

"Sich durchboxen" empfiehlt eine Redewendung. Wie hart dies in der Realität sein kann, zeigt der Weg des jungen Boxers Marko aus einem Duisburger Arbeiterviertel in "Elefantenherz".

Marko (Daniel Brühl) ist ein leidenschaftlicher Amateurboxer, der sich ungestüm und bar jeder Taktik von Sieg zu Sieg durchschlägt. Übler als die Auseinandersetzungen im Ring sind die Kämpfe zuhause: Sein Vater Alex ist Alkoholiker, mit einem kleinen Job holt Marko Geld für Mutter und Schwester rein. Irgendwann kommt Promoter Gerd Hermsbach (Manfred Zapatka), der sich etwas Stil einbildet, mit einem Angebot. Marko erhofft sich einen Ausweg durch die Profikarriere, doch nach einem verbockten ersten Kampf findet er sich als Geldeintreiber für Hermsbach wieder ...

Panoramen aus Hochhaus-Tristesse mit Cello-Begleitung zeigen die Qualitäten der dichten Milieu-Schilderung "Elefantenherz" auf. Man glaubt Marko seine Probleme, seinen Kampf. Daniel Brühl beweist in dieser Rolle nach "Good Bye, Lenin", "Vaya con Dios" und "Das weiße Rauschen" erneut Wandlungsfähigkeit und viel Talent. Auch Manfred Zapatka fällt als Hermsbach positiv auf, wie er seinen Ziehsohn gönnerhaft, großzügig aber auch gefährlich umgarnt, hat Stil. Trotz dieser guten Psychogramme verläuft die Inszenierung von Züli Aladag aber zu träge ab. Insgesamt bleibt "Elefantenherz" aber sehenswert.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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