Down

Niederlande/USA 2001 (Down) Regie: Dick Maas Mit: James Marshall, Naomi Watts, Eric Thal 111 Min. FSK: ab 16

Vor zwanzig Jahren macht der Niederländer Dick Maas mit einem kleinen, fiesen aber wirkungsvollen Horrorfilm namens "De Lift" (Fahrstuhl des Grauens) auf sich aufmerksam. Die Beherrschung des Genres war exzellent, wie Halloween-Carpenter kümmerte sich Maas um vieles, auch um die Musik. Seitdem ist er mit ähnlichen Genrefilmen ("Amsterdamned", "Flodder") der erfolgreichste Produzent der Niederlande geworden und baut neuerdings auf amerikanische Schauspieler als Schauwerte. So auch in "Down", dem sehr amerikanisierten Remake von "De Lift".

Die Expressaufzüge in einem sehr hohen New Yorker Millenium-Building machen seit kurzen seltsame Dinge. Eine ganze Ladung Schwangerer wird durchgeschüttelt, die Türen öffnen sich nach Belieben und schließen vor allem gefährlich rasch. Deshalb geht der junge Liftmonteur Mark Newman der Sache auf den Grund, beziehungsweise auf die Spitze, denn ganz oben im Gebäude sitzt die hochkomplexe Elektrik für die launigen Lifte. Erst als sich Unfälle und Tote im tiefen Fahrstuhlschacht häufen, kann die Hotelführung nicht mehr vertuschen, die Öffentlichkeit und vor allem die blonde Reporterin Jennifer Evans (Naomi Watts) stecken ihre Nase in die Sache. Und wie gesagt, die Türen dieser Sache schließen verteufelt schnell ...

Während sich der "Lift" mit seinem Schrecken eher unauffällig anschlich, bauschte Dick Maas sein B-Picture "Down" nun viel zu dick auf. Es dauert lange, bis "Down" nur etwas spannend wird. Die Zwischenzeit müssen mäßige Darsteller mit furchtbarem Dialog füllen. Wenn man Naomi Watts in "Down" und in Lynch "Mulholland Drive" sieht, wird klar, dass der schlechte Eindruck nicht an Schauspielern wie Dan Hedaya oder Michael Ironside selbst liegt. Ob nun ein indianisches Grab, militärische Bio-Chips oder ein verrückter deutscher Wissenschaftler hinter der Sache steckt, will eigentlich niemand mehr wissen.

Die ziellose Entwicklung wird von vielen Anschlussfehlern zusätzlich gebremst. Da wollte man sich mit drastischen Darstellungen wenigstens die Splatterfans sichern, die bei genügend Blut sogar solch ein absurdes, mieses Filmchen tolerieren.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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