|
Bridget Jones
GB/USA 2001 (Diary of Bridget Jones) Regie Sharon Maguire, 92 Min.
Ausnahmsweise lügt der Trailer mal nicht: Wenn Renée Zellweger einsam in ihrer Dachwohnung herzerschütternd "All by myself" schmettert, dann ist das gleichzeitig herzlicher Spaß und extrem spaßiges Herzeleid.
Eine Qual: 32 Jahr überlebt haben, noch immer Single sein und jedes Weihnachten zuhause wie Frischfleisch in geschmackloser Verpackung feilgeboten werden. Bridget Jones (Renée Zellweger) hat es nicht leicht. Auch bei der Wahl der Dessous. Soll sie den scharfen Slip unterziehen - falls doch mal was passiert? Oder den fleischfarbenen, figurformenden Liebestöter - damit mal was passiert! Bridget Jones ist herrlich unperfekt und hat ein Faible für Fettnäpfen. Bei einem typisch britisch-obskuren Huren- und Priesterkostümfest taucht sie als einzige anständig unanständig bekleidet auf. Während der hochkarätigen Buchvorstellung beschränkt sich ihre Konversation darauf, Salman Rushdie (der echte!) nach dem Klo zu fragen. Und das alles, während sie verzweifelt nach DEM Mann sucht. Dann wird aus einem flotten Email-Flirt mit dem Chef eine heftige Bettkiste, obwohl der charmante bis schleimige Verlagsleiter Daniel Cleaver (Hugh Grant) das Allerletzte ist, mit was sie sich einlassen sollte. Selbstverständlich geht das schief und vor Bridget liegen noch unendlich viele, herrlich britische Peinlichkeiten, bevor sie in Tradition von "Harry und Sally" den richtigen endlich entdeckt.
Dieses Jahr mit Bridget Jones erleben, wirkt wie Trainingslager
für Lachmuskeln und Sonnenbank für die Seele. Man muss sie
einfach lieben, so sympathisch, so ehrlich unverstellt wie sie ist.
Sich lieben so wie mann/frau ist, verkauft uns Hollywood öfters
als Moral der Geschicht'. Doch selten so vergnüglich wie in der
Verfilmung von Helen Fieldings spaßigem Bestseller "Bridget
Jones". Ein Aufschrei ging durch die Fanreihen des Buches, als sie
von der Besetzung der Hauptrolle hörten. Hollywood-Liebling
Renée Zellweger ("Jerry
Maguire"), bislang eher als Wiedergeburt Doris Days harmlos
aktierend, war wirklich nicht die ideale Vorstellung für das so
menschliche, zweifelnde hässliche Entlein Bridget. Doch
"Nurse Betty" bewies wieder
Wandlungsfähigkeit, fraß sich eine irritierende aber
passende Pummeligkeit an. Und man nimmt ihr tatsächlich das
große Jammern ab. Hugh Grant brilliert neben ihr als ekelig
reizvoller Don Juan. Colin Firth, einst verführerischer
"Valmont", überrascht als netter
Langeweiler.
|
|
|
|
Rubriken
- Berlinale 2006 (13)
- Berlinale 2007 (11)
- Berlinale 2008 (4)
- Berlinale 2009 (11)
- Berlinale 2010 (14)
- Berlinale 2011 (14)
- Berlinale 2012 (17)
- Berlinale 2013 (3)
- Berlinale 2014 (6)
- Cannes 2006 (3)
- Festivals (61)
- Impressum (1)
- Kritiken (15)
- Kritiken GHJ (2209)
- Kritiken LT (524)
- Locarno 2005 (5)
- Locarno 2010 (4)
Über
filmtabs
- Das erste Online Filmmagazin Deutschlands, seit 1996 - Über 3000 Artikel, Kritiken und Festivalberichte.
Es gibt 2,811 Artikel und 127 Kommentare.
Aktuell
- 26.11 The Green Prince
- 26.11 Der Koch
- 26.11 Auf das Leben!
- 26.11 Das Verschwinden der Eleanor Rigby
- 25.11 The Zero Theorem
- 24.11 Das Verschwinden der Eleanor Rigby
- 24.11 The Green Prince
- 24.11 The Zero Theorem
- 24.11 Kill the Boss 2
- 19.11 Die Legende der Prinzessin Kaguya
- 19.11 Keine gute Tat
- 18.11 Höhere Gewalt (2014)
- 18.11 Ein Schotte macht noch keinen Sommer
- 17.11 Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1
- 17.11 Bocksprünge