Dark Blue World

BRD/Tschechische Republik/GB 2001 (Dark Blue World) Regie: Jan Sverák Mit: Tara Fitzgerald, Oldrich Kaiser, Ondrej Vetch. 115 Min.

Nach der rührenden Freundschaft in "Kolya" freute man sich auf den Nachfolgefilm des Tschechen Jan Sverák. Die verunglückte Kriegsflieger-Geschichte "Dark Blue World" ist in ihrer Banalität allerdings vor allem ärgerlich.

Franta (Ondrej Vetchy) und Karel (Krystof Hadek), zwei Piloten der tschechoslowakischen Armee, fliehen nach England, als 1939 ihr Land von der Wehrmacht besetzt wird. Mit der RAF wollen sie gegen die Deutschen kämpfen, müssen aber zuerst mühsame Vorbereitungskurse überstehen. Wie in "Pearl Harbor" und zig anderen Kriegsflieger-Filmen wechseln ausgelassener Humor und - bei der Rückkehr durchlöcherter Maschinen - betroffene Gesichter einander in ermüdender Ideenlosigkeit ab. Auch eine Affäre der beiden Freunde mit einer Engländerin kann dem Film kein anhaltendes Interesse sichern. Obwohl alles ganz gut fotografiert ist, lassen einen die luftigen Flugaufnahmen ebenso kalt wie die grauen Kerkerszenen von Frantas späterer Inhaftierung unter den Kommunisten in der befreiten Heimat. Aus dieser parallelen Erzählung hätte "Dark Blue World" eine tiefe Tragik gewinnen können. Doch durch all die nichtigen Banalitäten des fidelen Soldatenlebens hat sich Sverák diesen Film verdorben.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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