2 Männer, 2 Frauen - 4 Probleme

BRD 1998 (2 Männer, 2 Frauen - 4 Probleme) Regie VivianNaefe, 93 Min.

Von Günter H. Jekubzik

Es ist eine gute Idee, den untreuen Ehemann vorzuführen.Daß Eva (Aglaia Szyszkowitz) dafür gleich den Ehemann derGeliebten ihres Luis (Gedeon Burkhard - das neue Herrchen von Rex)entführt und in einer abenteuerlichen Reise mit einemabgewrackten Opel über die Alpen ins Liebesnest Venedigschleift, gibt die Grundlage einer originellen Handlung. Nicht nur "2Männer, 2 Frauen" werden hier konfrontiert, auch arm und reichmischt sich als Thema in den Geschlechterkampf. Während Eva undLuis mit Schulden und zwei Kindern beschäftigt sind, ergebenCharlotte (Hilde van Mieghem) und Nick (Heino Ferch) mit Handy undSuper-Karriere die äußerst kommunikative Familie Leonard -nur untereinander läuft bei den beiden nichts. Der dynamischeRacheakt Eva bringt den gegenüber Kindern, Piazza und Wasserallergischen Nick nach Venedig. Der eklige Snob und die selbstsichereMutter kommen zwar noch reichlich heruntergekommen nach Venedigherunter. Doch während sich Charlotte und Luis langsamanöden, kommen sich die Betrogenen näher.

Eine gute Idee, mit einigen gelungenen Szenen aber auch viellangweiligem Leerlauf. Nur wenn man sich an das Mittelmaß desdeutschen Films gewöhnt hat, ist dieses 2+2=4 redlichunterhaltsam. Die Darsteller bieten ein weites Spektrum vonHervorragendem (Ferch) bis zu Kinounwürdigem (Burkhard). VivianNaefe (MeineTochter gehört mir)führt seit 1982 Regie - meist bei Fernsehfilmen - und ihrgroßer Verdienst ist, immer wieder neue Schauspielervorzustellen: Zu "ihren" Entdeckungen gehören JoachimKról, Barbara Auer und Sandra Spichert. Jetzt kann Heino Ferchnach zuletzt"Winterschläfer" und"Comedian Harmonists"erneut sein Können präsentieren. In ihrer ersten Kinorolleüberzeugt die junge Aglaia Szyszkowitz, die seit 1990 Theaterspielt und seit 1995 im Fernsehen auftritt. Der aus Aachen stammendeKomponist Dieter Schleip ist nach "Busenfreunde" wieder im Kino zuhören. Neben zwei Arien schrieb er eine orchestrale Filmmusik,die auch schon mal die typische Venedig-Begleitung mit Mahleranklingen läßt.


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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