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Berlinale-Hommage für Robert De Niro.
Von Günter H. Jekubzik
Ein weiterer Höhepunkt der 50. Internationalen Filmfestspiele Berlins ist die Hommage zum Werk Robert De Niros. In der filmischen Retrospektive werden 17 seiner wichtigsten Filme gezeigt. Als Sondervorführung läuft am 17. Februar im Berlinale-Palast "The Deer Hunter" (Die durch die Hölle gehen). 1979, als der Vietnamfilm von Michael Cimino erstmals bei der Berlinale lief gab es laute Proteste der UDSSR-Delegation.
De Niro wurde am 17.August 1943 in New York geboren. Seine Ausbildung nach der berühmten "Actors Method" erhielt er auf dem "Stella Adler Conservatory" und im "American Workshop". Das dort gelehrte intensive Hineinversetzen in eine Rolle, führte zu vielen Scherzen, mit denen man dem unglaublichen Vermögen De Niros beikommen wollte: Für einen Drogensüchtigen würde es selber Drogen nehmen, für einen Häftling selbst in den Knast gehen usw.
Mit "Mean Streats" (Hexenkessel) gab es 1974 den ersten großen Auftritt unter der Regie von Martin Scorsese. Mit dabei war damals schon Harvey Keitel, ein ähnliches Schauspiel-Kaliber. Dann folgten schnell "Taxi Driver" (1976), "New York, New York" (1977) und "Raging Bull" (Wie ein wilder Stier, 1980). Ob als Taxifahrer, der im Fieber New Yorks langsam durchdreht, als Boxer oder als Saxophon-Spieler - immer beeindruckte De Niro in seinen Rollen, so verschieden sie auch waren und sind. Man sieht sich an diesem Vollblutschauspieler einfach nicht satt. Dabei reicht seine Ausdrucksspanne locker von brutal gewalttätig in dem Remake "Kap der Angst" oder "Casino", einem weiteren Mafia-Film von Scorsese, bis zu einfühlsam romantisch in dem Legasthenik-Melodram "Stanley & Iris" (1990). Auch Komisches wie "Sein Name ist Mad Dog" oder Dramatisches wie den nur kurz belebten Patienten in "Zeit des Erwachsen" (1990) gelingt ihm perfekt.
Mittlerweile hat De Niro mit Tribeca Film Center auch seine eigene Produktionsgesellschaft gegründet und mit ihr "A Bronx Tale", seine erste Regiearbeit, inszeniert. Beides spielt sich selbstverständlich in New York ab, dem passenden Hintergrund für den Italo-Amerikaner. Für 2000 stehen bereits drei neue Filme mit ihm auf dem Startplan - es werden wieder drei Großereignisse der Schauspielkunst sein.
Die Hommage in Berlin wird vom "Filmmuseum Berlin - Deutsche
Kinemathek" veranstaltet. Die Kinemathek gibt auch einen Band mit
Texten zu De Niro und seinen Filmen heraus: Robert De Niro. Hrsg.:
Filmmuseum Berlin - Deutsche Kinemathek. Berlin: Jovis 2000. DM
25,00.
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