Freiheit ist ein Paradies

(S.E.R. Svoboda - eto raj) UdSSR 1989, Regie und Buch: Sergej Bodrov, 76 Min.

"Freiheit ist ein Paradies" auf jeden Fall für Sascha, den dreizehnjährigen russischen Jungen mit dem lieben, harmlosen Gesicht. Die Freiheit muß er sich immer wieder mit Fluchten aus einem Erziehungsheim erkämpfen und die brutalen Strafmaßnahmen für die zurückgebliebenen "Zöglinge" zeigen, was für ein Regime im der Anstalt herrscht.Mit einem ruhigen, unauffälligen Stil wird Saschas zuletzt erfolgreiche Reise quer durch die UdSSR zu seinem Vater gezeigt, der ebenfalls im Gefängnis sitzt. Anstelle von Dramatik setzt Bodrov erfolgreich auf interessante, immer gebrochene Menschen die Sascha begegnen. Eine Prostituierte, die ihm Dollar schenkt oder ein stummer Pferdepfleger, mit dem Sascha eine lange, fast romantische Zugfahrt verbringt, sind Typen, die selten im SowjetFilm zu sehen waren.An ihnen ist "Perestroika" festzumachen, ebenso an der Parabel von Saschas Familie, die seit Generationen hinter Gittern sitzt und vor allem am Gefängnisleiter des Vaters. Der zweimal von ihm geäußerte Satz "Ich kümmere mich darum", der Schnitt auf ein Portrait von Gorbatschow sind an Deutlichkeit nicht zu überbieten. Aber gibt es überhaupt gütige oder gute Gefängnisleiter?


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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