Fear - Wenn Liebe Angst macht

USA 1996 (Fear) Regie James Foley, mit Mark Wahlberg, Reese Witherspoon, William Peterson, Amy Brenneman, Alyssa Milano, Christopher Gray, 98 Min.

"Wenn Angst Kino macht"

Es ist eine der ältesten Geschichten, die sogar die Tierwelt schon regelmäßig inszenierte: Der reife Herdenführer versucht die Familie zusammenzuhalten und Nahrung ranzuschaffen Der junge, kräftige Rivale hat es mindestens auf die gerade geschlechtsreife Tochter abgesehen. Da sich heutzutage kein Schwiegerdaddy eingesteht, daß er sein Töchterlein behalten und nicht an irgendeinen frechen Jüngling abgeben will, kommt der Urzeit-Klassiker als Psycho-Thriller daher. Nicole neuer Freund David hat etwas Gefährliches im Blick, doch er ist auch groß und stark. Ihr Vater bemerkte gerade die Attraktivität des Nachwuchses und mahnt zur Vorsicht gegenüber Eindringlingen. Daß am Ende gleich ein ganzes Rudel junger Halbstarker die selbsterbaute Familienbastion stürmen, macht deutlich, wie subtil "Fear" ans Werk geht.

"Wenn Kino Angst machen will"

Ebenso deutlich wie die Schulgören ihre ersten Rundungen in zu engen Klamotten zeigen, verhüllt der platte Film nicht die psychopathischen Anlagen seines Bösewichtes David ("Marky Mark" Wahlberg). Ansonsten Gesichter, die selbst in einer TV-Serie nicht auffallen würden. Jeder erhält selbstverständlich sein Ränzlein an Psychologie: Vater arbeitet zuviel, die Stiefmutter geht nicht richtig mit den neuen Tochter um und Nicole ist ein böses Mädchen, weil sie die Verpackung des Kondoms unter dem Bett vergißt. Dabei dauert es sehr lange, bis die Angst wie erwartet zuschlägt. Hier ist "Fear" allerdings eher erschreckend und hauptsächlich Werbung für das schon blühende Geschäft mit Alarmanlagen. Daß die so aufgepeitschten Ängste erst für 18jährige zugänglich sind, ist zwar o.k. aber im Vergleich zu anderen Freigabeurteilen überraschend. Denn für einen amerikanischen Film ist "Fear" nicht übermäßig brutal. Dabei zeigt sich dem soziologischen Auge erneut die Perversität der amerikanischen Film-Gesellschaft: Über Sex wird nicht geredet, aber am Ende bringen wir locker ein paar Leute um.

Günter H. Jekubzik


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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