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"Eine Frau mit 15"

("La fille de quinze ans") Frankreich 1988, Regie und Buch: Jacques Doillon, 84 Min.

Jacques Doillon basiert seine Filme meistens auf Frauen. In seinem vorletzten interessiert ihn "eine Frau mit 15" so sehr, daß er das Drehbuch stark von der Hauptdarstellerin Judith Godreche und ihren Erzählungen beeinflussen ließ. Das Interesse an Personen prägt auch die Gestaltung der Dreiecks-Geschichte (oder der Geschichte von drei Geschwistern) zwischen den verliebten Thomas und Juliette sowie Thomas Vater Willy. Der Film gewinnt seine Tiefe aus klugen, oft schweren Sätzen, intensiven Gesichtern und feinen aber deutlichen Gesten. Ab und zu blitzt ein gelungenes Gestaltungsequivalent zum ausdrucksvollen Spiel auf, doch eher prägt der Ausdruck der Personen die ruhigen, sonnenüberfluteten aber kargen Bilder als umgekehrt. Die direkte Einfachheit der Mittel folgt dem Weg der Akteure ins unerträgliche Gefühlschaos und widerlegt mit einem starken Eindruck die wiederholte These vom 'Spielcharakter' der Gefühle.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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