Driven

USA 2001 (Driven) Regie Renny Harlin, 120 Min.

Der Weltmeister Beau Brandenburg (Til Schweiger) muss sich auf den Formel 1-Pisten der Welt gegen einen smarten Newcomer erwehren. Um das Greenhorn auf Spur zu halten, holt der Teamchef (Burt Reynolds wie Frank Williams im Rollstuhl) den alten Haudegen (Sylvester Stallone) zurück. Nun geht in den Boxen, auf und neben der Strecke ein alberner Hahnenkampf um zwei Frauen und viele WM-Punkte los. Wer schon immer mal einen Weltmeister sehen wollte, der die Strecke im eifrigen Rennen und Rasen falsch rum befährt, ist hier genau richtig.

Echte Formal 1-Fans werden sich schlapp lachen angesichts dieser kindischen Ami-Sicht auf Motorsport. Jeder RTL-Junkie weiß mehr über Boxenstopp-Taktik, Fahrwerksfeineinstellung und ÝReifenmischungen als Stallones gesamtes Team. Egal, Hauptsache bei den Rennen im Straßenverkehr fliegen die Gullydeckel, Verona Feldbusch hat ihre Sekundenauftritte und der deutsche Sponsor steht dick auf dem Heckflügel.

Selbstverständlich werden die realen Abläufe simplifiziert und auf einen Zweikampf reduziert. Dramatik entsteht durch unruhige Kamera und Hektik im Schnitt. Kontinuität im Positionskampf war für dieses Genre schon immer ein Fremdwort. Da rasen die Autos am Limit im Kreis und plötzlich merkt der eine, dass er noch ein wenig aufs Gas drücken kann. Der Newcomer Jimmy Bly (Kip Pardue) ist ein Teenie-Star, dem man eher flotte Tanzschritte zutraut als ein Auto unfallfrei durch den Feierabendverkehr zu bringen. Die Groupies zerren genauso an ihm wie sein karrieregeiler Bruder und Manager Demille. Aber auch über Til Schweigers Brandenburg lässt sich endlos lästern: Mit der Stahlgewitter-Bemerkung "Rennen ist Leben" jagt er seine Frau Sophia in die Wüste. Kurz: "Driven" ist für den Motorsport-Film was die Carrera-Bahn für die Formel 1 ist.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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