Carlito's Way

Erstaufführung, USA 1993, Regie: Brian De Palma, 143 Min.

Der Schwanengesang eines puertoricanischen Gangsters in New York. Nach einem kriminellen Leben kommt der ehemalige Drogenkönig Carlito Brigante (Al Pacino) durch einen Verfahrensfehler wieder als freier Mann ins schrille Hippie- und Disco-Leben der Siebziger. Doch nicht nur sein zerfurchtes Gesicht wirkt nach fünf Jahren Knast sehr müde, auch all seine Gedanken sehnen sich nur nach ruhigen Platz als Autoverkäufer in irgendeinem südlichen Paradies. Doch sein alter Ehrenkodex, die Instinkte, die ihm früher das Überleben sicherten, die Riten der Macht lassen seinem Traum nur die Rolle eines von vielen Hunden gehetzten Wesens.

Brian de Palma, der Regisseur der Effekte, der Meister der Banalisierungen so vieler Hitchcock-Motive, der aus Antonionis "Blow Up" ein "Blow Out" mit John Travolta machte, findet immer mehr zu eigenen Inhalten. Schon in "Mein Bruder Kain" zeigte sich eine Menge Psychologie zwischen den Zitaten. Und auf "Carlito's Way" faszinieren die ruhigeren Schritte, die intensiven Schilderungen einer melancholischen Stimmung, eines sehnsuchtsvollen Abschieds, erzählt von einem tödlich Getroffenen. So ist "Carlito's Way" zwar immer noch ein filmisch höchst artistisches Kunststück mit einem unbestechlichen Treppenfinale, aber ebenso ist es für Al Pacino der Abschied von einem Image. Ähnlich machten es auch Clint Eastwood in "Unforgiven" und "Die zweite Chance" oder der todkranke John Wayne in "The Shootist" (1976). Die Figur Carlitos amüsiert sich dabei trefflich über viele italienische Gangster-Typen, die auch Pacino zum Beispiel als "Der Pate" verkörperte.Ein erstaunlicher Film von Brian de Palma, der Figurenporträt und fulminante Aktion glänzend vereinigt.

Video-Version (9/94)

Nach einem kriminellen Leben kommt der ehemalige Drogenkönig Carlito Brigante (Al Pacino) wieder als freier Mann ins schrille Hippie- und Disco-Leben der Siebziger. Doch nicht nur sein zerfurchtes Gesicht wirkt nach fünf Jahren Knast sehr müde, auch all seine Gedanken sehnen sich nur nach einem südlichen Paradies. Doch sein alter Ehrenkodex, die Instinkte, die ihm früher das Überleben sicherten, die Riten der Macht, lassen ihm nur die Rolle eines von vielen Hunden gehetzten Wesens.Brian de Palma, der Regisseur der Effekte, der Meister der Banalisierungen so vieler Hitchcock-Motive, findet immer mehr zu eigenen Inhalten. In "Carlito's Way" faszinieren die ruhigeren Schritte, die intensiven Schilderungen einer melancholischen Stimmung neben den filmischen Kunststücken mit einem unbestechlichen Treppenfinale. Ein erstaunlicher Film von Brian de Palma, der Figurenporträt und fulminante Aktion glänzend vereinigt.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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