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Barton Fink

USA 1991, Regie: Joel Coen, 116 Min.

Schon in der Stummfilmzeit erfrischte sich Hollywood laufend mitIdeen-Transfusionen. Gute Stoffe, bekannte Autoren wurden gekauft,verwertet oder auf Eis gelegt. Barton Fink (JohnTurturro) ist einer der erfolgreichen Bühnenschreiber, einAutor der kleinen Leute, der -unschuldig und naiv- jetzt einenBoxerfilm schreiben soll. Es ist die Blütezeit der Traumfabrik,die Bosse sind noch größenwahnsinnig und exentrisch, dochder Käfig, in dem der Fink goldene Eier legen soll, ist eherschäbig. Im billigen Hotelzimmer glibbern die Tapeten von denWänden und seltsame Geräusche kriechen aus allen Ecken: einwunderbarer Ort für eine Schreibblockade. Erst der gutmütigdicke Zimmernachbar Charlie löst die Verkrampfung der Gliederetwas. Doch die aberwitzigen Ereignisse nehmen kein Ende ...

Die Coen Brüder Ethan und Joel zeichnen sich nach "ArizonaJunior" und "Miller's Crossing" wieder durch sagenhafte Ideen undeine atemberaubende Kameraführung aus. Mit dem "BartonFink"-Thema befinden sie sich als Film-Autoren mit einer unverwechselbaren Handschrift auf ihrem ureigenen Gebiet. Doch "BartonFink" ist trotz vieler Anspielungen kein Essay und auch keineGeschichte über Hollywood Babylon geworden. "Barton Fink" isteigentlich nur eine Dose mit tollen, verrückten Ideen. Ihnenfehlt ein Zusammenhang und manchmal bleiben sie auch aus. Nach denhohen Erwartungen aufgrund der bisherigen Coen-Meister stückeist "Barton Fink" enttäuschend, aber immer noch stel lenweiseein höllisches Vergnügen.


Eine Kritik von GünterH. Jekubzik

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