Amateur

Fr/USA 1993, R+B: Hal Hartley, 107 Min.

Eine theoretische Nymphomanin verließ als Jungfrau das Kloster und schreibt nun billige Pornos. Ein harmloser, nett wirkender Mann erinnert sich nicht an die Vergangenheit, doch allen die ihn vorher kannten, steht beim Wiedersehen angstvolles Entsetzen in den Augen. Totgeglaubte laufen zu großer Form auf und alles ist möglich, "Everything can change", in diesem raffinierten Meisterwerk von Hal Hartley.

In einem ganz normalen New York treffen sich die ungewöhnlichen Lebenswege seltsamer Figuren, verquicken sich Thriller, Komödie, Liebesgeschichte und Nachdenken über das Wesen von Persönlichkeit elegant sowie unterhaltsam. Unvereinbare Gegensätze werden ganz selbstverständlich präsentiert. Benehmen sich die schönen, besonderen Figuren Hartleys auch komisch, verstehen wir sie doch nur zu gut, erfreuen uns an ihrem Anderssein und leiden mit an den ganz normalen Gefühlen.

Isabelle Huppert verzaubert als Ex-Nonne, als eine dieser außergewöhnliche Figuren, zu denen das Kino zu selten Mut hat. Spätestens seit "Simple Men" ist der unabhängige amerikanische Regisseur ein verbreiteter Geheimtip. Nach dem frühen Kurzfilm ãTHE CARTOGRAPHER'S GIRLFRIEND" und ãFlirt" wurde er eindeutig zu einem meiner Lieblinge.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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