Zwischenland

NL 2002 (Tussenland / Sleeping Rough) Regie Eugenie Jansen, 92 Min.

Der alte, mürrische Witwer Jakob legt sich mit allen an. Nur dem jungen sudanesischen Asylanten Majok, der auf der Bank vor seinem Garten übernachtet, hilft er. Weil auch Jakob einst in der Fremde war - als junger niederländischer Soldat in Indonesien. Majok lebt ebenso wie der alte Holländer als Einzelgänger. Im Asylanten-Camp hält er es nicht aus, schläft lieber auf der Wiese mit den Kühen, beim Feuer aus Dungfladen. Jakob spielt Dame gegen sich selbst, vergrault sich noch die treuesten Freunde und will nicht, dass sich jemand in sein Leben einmischt. Die Begegnung verändert beide: Jakob öffnet sich nicht nur dem Jungen, er nimmt nach 20 Jahren auch Kontakt zu seiner Tochter auf.

"Zwischenland" nimmt sich Zeit, die Gefühlswelten seiner Figuren wirken zu lassen. Mit dem langem Atem einer Dokumentarfilmerin fängt Eugenie Jansen Majoks zärtlichen Umgang mit den Kühen ein. Das dialektische Spiel von Drinnen und Draußen, Schwarz und Weiß (auf dem Damebrett und davor) interessiert nur nebenbei. Sehnsuchtsvolle Bilder aus Afrika und eine alte Geschichte rahmen dieses ruhige Stimmungsbild ein.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

realisiert durch
Ein Service von
arena internet service
FILMtabs-Logo