Wittgenstein

GB 1992, R: Derek Jarman, 72 Min.

"Wovon man nicht sprechen kann, das muß man verfilmen." Halt - irgendwie meinte Wittgenstein das anders, aber auch Derek Jarman erlaubte sich solch lockeren Umgang mit dem Sprachphilosophen in dieser vollkommen unkonventionellen Biographie. Da werden die Grundsätze der Logik mit Hilfe von Marsmenschen erklärt, da taucht ein Nilpferd unter dem Tisch auf, aber wir sitzen auch im Hörsaal und sogar im Schlafzimmer Wittgensteins. Der Spaß sollte Grundlage jedes Linguistik-Studiums werden, denn er schafft es spielend, komplexe Ideen zu vermitteln und Interesse für sie zu wecken. Obwohl die Szenerien äußerst reduziert sind (im vorletzten Film des aidskranken Filmgenies Jarman ein Vorverweis auf den optisch extrem reduzierten "Blue"), fließen auch Lebens- und Zeitgeschichte ein. Nur einen Einwand kann ich mir bei diesem unterhaltsam-klugen Film vorstellen: Dies kann keine gute Wittgenstein-Verfilmung sein, sie ist ja ganz einfach zu verstehen!


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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