Wie werde ich ihn los - in 10 Tagen?

USA 2003 (How to Lose a Guy in 10 Days) Regie Donald Petri mit Kate Hudson, Matthew McConaughey 115 Min. FSK ab 6

Wetten, dass ich es schaffe, diesen Film in wenigen Zeilen runter zu machen? Es ist schon ziemlich abgeschmackt, auf die Verführung eines unwissenden Mädels zu wetten - in echt und als Filmthema. Denn Shakespeare war sicherlich nicht mal der erste, der so etwas ausspielte. Diesmal bekommt die klassische Wette, die den gnadenlosen Schürzenjäger und Weiberheld Ben Berry (McConaughey) bekehren wird, eine weibliche Variante entgegen gesetzt: Andie Anderson (Kate Hudson) soll nämlich für ihr Frauenmagazin am lebenden Model recherchieren, was Frauen alles falsch machen, wenn sie einen Mann halten wollen. Ihr Arbeitsziel lautet, den Typen in höchstens zehn Tagen heftigst zu verschrecken ...

Den Hinweis, dass irgendwann die Liebe zwischen den beiden herzlos Manipulierenden ausbricht, kann man unter den Tisch fallen lassen. (Wenn uns das der Film schon nicht erspart ...) Mit einem an den blonden Haaren herbei gezogenen Thema gelingt es "Wie werde ich ihn los - in 10 Tagen?" gleichzeitig, romantische Komödie und frauenfeindlich zu sein! Es fängt lahm an, extrem uninteressante Modellmädchen machen auf Sex in the City ohne Sex und City. Keine Satire auf Oberflächlichkeit, dieser Barbie-Traum einer erfolgreichen Redaktion ist tatsächlich so gemeint. Doch dann, als Ben und Andie irgendwie ein Paar sind, sie mit ihren Stofftieren und dem Klodeckel-Bezug einzieht, beginnt ein umwerfender Spaß - für die Männer im Kino! Ihre CDs mit Lieblings-Geschmalz von Carly Simon oder John Denver sind genauso wunderbar schrecklich wie der "Chick Flick-Marathon" im Kino. Dieses Feuerwerk der Gemeinheiten hält Ben tatsächlich zehn Tage aus, das Finale dann ist selbst dem Film zu verzwickt, um eine glaubwürdige Lösung zu finden.

Mehr Gutes gibt es nicht zu schreiben: Kate Hudson sieht schon so erwachsen aus wie Mama Goldie Hawn, bleibt hier aber blond und blass. Stockende Dialoge (oder die schlechte Synchro?) sind niemals geistreich. Die Kamera mit viel zu häufigem Weichzeichner macht alles nur schön ... langweilig. Dass die Verquickung von Karriere und Privatleben so selbstverständlich propagiert wird, gehört zu den grundsätzlicheren Übeln dieser nur zeitweilig kurzweiligen Gemeinheit in Sachen Liebe.

http://movies.uip.de/wiewerdeichihnlos


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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