The Woodsman

USA 2004 (The Woodsman) Regie: Nicole Kassell mit Kevin Bacon, Kyra Sedgwick, Mos Def 87 Min.

"The Woodsman" von Nicole Kassell nach dem Theaterstück von Ko-Autor Steven Fechter traut sich an ein schwieriges Tabu-Thema, das mit Mut unkonventionell angegangen wird. Dabei regiert nicht die simple Dramaturgie von Gut oder Böse: Walter (Kevin Bacon) saß 12 Jahre im Gefängnis, weil er sich Mädchen sexuell genähert hat. Nun zieht er unter strengen Auflagen in eine neue Wohnung, eine Schule liegt direkt gegenüber. Er kämpft mit seinen Dämonen, fragt seinen Therapeuten "Wann werde ich normal sein?" Ein Polizist kommt regelmäßig vorbei, um ihn fertig zumachen. Die eifersüchtige Kollegin Mary Kaye denunziert den stillen Holzarbeiter. Die Beziehung mit der rauen, selbst tief verletzten Vickie (Bacons Gattin Kyra Sedgwick) könnte Walter helfen ...

Wie im Leben ist es auch im ungemein packenden "Woodsman" schwierig, zu entscheiden. Es gibt keinen Helden, sondern eine sehr gebrochene Figur, die Angst vor sich selbst hat. Kevin Bacon, der schon in "Sam" eine Rolle mit Verdacht auf Kindesmisshandlung spielte, überzeugt mit einem sehr empfindsamen Gesicht. Die schnellen Schnitte des Anfangs ziehen nicht nur direkt in die Geschichte, sie tragen nebenbei noch eine Menge Bedeutung. Auch die ausgeprägte Tonspur erinnert an Fritz Langs "M", die Geschichte der Jagd auf einen Kindsmörder (Peter Lorre). "The Woodsman" ist ein exzellenter Arthouse-Film der 2004 in der  "Quinzaine des Realisateur" begeisterte.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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