Vidocq

Vidocq

Frankreich 2001. Produktion: CNC, Canal+, RF2K, Rigolo Films 2000, TF1. Produzent: Dominique Farrugia. Regie: Pitof. Buch: Jean-Christophe Grange, Pitof. Kamera: Jean-Pierre Sauvaire, Jean-Claude Thibaut. Musik: Bruno Coulais. Schnitt: Thierry Hoss. Darsteller: Gérard Depardieu (Vidocq), Guillaume Canet (Etienne Boisset), Inés Sastre (Préah), André Dussollier (Lautrennes), Edith Scob (Sylvia), Moussa MaaskriÝ(Nimier), Jean-Pierre Gos (Tauzet). 98 Min. FSK: ab 16. Verleih: Sunfilm.

Paris 1830: Detektiv Vidocq (Gérard Depardieu) verfolgt inmitten der Wirren einer drohenden Revolution eine maskierte Gestalt durch verwinkelte Gewölbe einer Glasbrennerei und wird schließlich von dem Flüchtenden in eine lodernde Feuergrube gestürzt. Mit letzter Kraft an der Wand klammernd, bittet Vidocq seinen Gegner, dessen Maske zu lüften, und nimmt dann das Geheimnis mit in die Tiefe. Tage später taucht ein junger, naiver Journalist auf, um das Leben und den letzten Fall der Legende Vidocq zu erhellen. Etienne Boisset befragt Bekannte und Zeitzeugen, deren Erinnerungen lassen das kriminalistische und wissenschaftliche Talent Vidocqs aufleben und erzählen von den Anfängen der Jagd auf den "Alchemisten", der Vidocq in den Tod gestürzt hat. Eine Reihe von Personen wurde von Blitzschlägen aus heiterem Himmel getroffen. Ein Fall wie geschaffen für den mit modernsten Mitteln der Kriminologie und Wissenschaft arbeitenden Vidocq. Die Ermittlungen führten den berühmten Ex-Gangster und -Polizeichef in höchste Kreise des Staates ...

Der reale Vidocq war der berühmteste Ermittler seiner Zeit, ein ehemaliger Verbrecher, der zum Chef einer erstmal geschaffenen Geheimpolizei wurde. Seine Figur ist in Frankreich aus mehreren Kino- und TV-Filmen bekannt. Nun wurde "Vidocq" eine fantastisch bis magische Mischung aus Phantomas und Sherlock Holmes, ein schauerlicher historischer Thriller, düster wie "Sieben", mit Matrix-Touch und der Maskerade von "Scream".

Beeindruckend wirkt im aufwändigen, spannenden und gut gespielten Historienkrimi vor allem die einzigartige Bildgestaltung des Regisseurs und Special Effects-Spezialisten Pitof (Jean-Christophe Comar). Seine Kreativität zeigte sich bereits bei den Effekten für die "Stadt der verlorenen Kinder" und "Alien: Resurrection". Pitof gilt als französischer Trendsetter für Spezial- und digitale Effekte. "Vidocq" war der erste mit der neuen 24 Bild-Sony HD-Kamera komplett digital gedrehte Spielfilm und Pitof schuf mit der neuen Technik faszinierend andere Bilder: Jedes einzelne wurde speziell bearbeitet, was im Gegensatz zu digitalen Dogma-Filmen zu Kosten-Rekorden führte. Von den verzerrten Grimassen der rasant geschnittenen Eingangsszene bis zum Finale im Spiegelkabinett, das den Alchemisten mit seinen eigenen Waffen zur Strecke bringt, entsteht eine düstere Welt des Schreckens, ein Bilderbuch der Hässlichkeit, ein Anti-Amelie. Vor allem beim zentralen Element der Geschichte, der spiegelnden Maske des unbekannten Mörders, erreichen die Effekte eine faszinierende Brillanz. So kann der als Erfinder der modernen Geheimpolizei geltende Vidocq noch einmal mit fortschrittlicher Technik glänzen.

DVD: Die DVD-Ausgabe enthält auf zwei Scheiben neben der französischen Originalversion auch circa 170 Minuten Bonusmaterial!


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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