Vengo

Fr/Sp 2000 (Vengo) Regie Tony Gatlif, 90 Min.

Auf irgendeiner staubigen Straße in Andalusien bricht aus Typen, deren lange Mähne und Übermaß an Goldkettchen jedem Filmzuhälter gut ständen, urplötzlich Musik aus. Sie beklagen den Tod einer Tochter, Feiern den Tag oder einfach nur den Flamenco an sich. Caco (Antonio Canales) kümmert sich um den Roma-Clan, nachdem sein Bruder wegen eines Mordes verschwinden musste. Jetzt richtet sich der Hass der Caravaca-Sippe gegen Cacos geliebten Neffen Diego. Der behinderte Junge wird deshalb von den Leibwächtern der Familie bewacht und fast jeden Abend gibt es ein Flamenco-Konzert für ihn ...

Tony Gatlif, der Regisseur von sehr lebendigen und beschwingten Filmen über Roma in der ganzen Welt begeistert auch mit seinem neuesten Werk, "Vengo". Der Film um eine leidenschaftliche Blutrache unter andalusischen Roma ist von mitreißender Musik, einer Mischung aus Flamenco- und Roma-Klängen durchflossen. Gatlif, dessen Werk mit "Gadjo Dilo" weltweit bekannt wurde, klagt nie plakativ an, er zeigt im Gegenteil das pralle Leben, das allerdings immer am Rande der jeweiligen Gesellschaften in Spanien ("Vengo"), Rumänien ("Gadjo Dilo"), Frankreich ("Mondo") und überall auf der Welt ("Latcho Drom") stattfindet. Aber - und das zeigen Gatlifs Filme intensiv - im größten Leid, in der höchsten Freude, überall steckt Musik drin. (Der explosive Soundtrack präsentiert unter anderem den Gitarristen Tomatito, Sheikh Ahmad Al Tuni, und die berühmte La Calta.)


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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