Der verrückte Professor
USA 1995 (The Nutty Professor) Regie Tom Shadyac, 95 Min.
Murphys Gesetz?
Von Günter H. Jekubzik
Wie lautete es noch, das Gesetz von (Eddie) Murphy? Alles was komisch sein kann, mach' ich! Oder: Alles was schiefgehen kann, wird schiefgehen? Eddie Murphys Karriere hat seit einer Weile Sichtkontakt mit dem Nullpunkt. Jetzt bot die Computertechnik dem Komiker neue Möglichkeiten. Schon immer spielte er gerne mehrere Rollen in einem Film - oft kaum zu erkennen hinter einer dicken Maske. Beim "Prinz aus Zamunda" veralberte er sich selbst als weißhäutiger Tatergreis im Friseurladen. Sein "Vampir(e) in Brooklyn" schlüpfte in die Haut eines teuflischen Priesters.
Nun ist Eddie Murphy kaum zu entdecken in der übermäßigen Hülle des Genetik-Professors Sherman Klump. Dieser eckt überall an, obwohl er doch völlig rund ist. Verständlicherweise erforscht Klump gerade das Gen, das für Fettleibigkeit verantwortlich ist. Als es wieder einmal viel zu dick kommt, alles schief geht und Klump auch noch verliebt in einige Fettnäpfchen tritt, greift der ansonsten zurückhaltende Forscher zum Selbstexperiment.
Wie immer, wenn ein Forscher das Reagenzglas mit seiner eigenen Entdeckung an die Lippen setzt, kommen Dr. Jekyll und Mr. Hide ins Spiel: Der träge Sherman überlas im Beipackzettel, daß die Schlankheitskur eine Überdosis Testosteron mit sich bringt. Unglaublich agil und sehr potent - so wie man Murphy kennt - reißt nun der durchgedrehte und quirlige Boddy Love die Show an sich. Der schlanke Superman gewinnt das Herz der netten Kollegin Carla, und verführt im Vorbeigehen noch weitere Schönheiten. Jetzt muß sich Carla wohl zwischen dem sympathischen Dicken und dem zu männlichen Modeltypen entscheiden.
"Der verrückte Professor" ist das überdrehte Remake eines Jerry Lewis-Films aus dem Jahre 1962. Schon in den ersten zehn Minuten fliegen Hamster-Geschosse durch die Luft. Viele Gags zielen auf Genital- und Analbereich; das Showfinale bestreitet die digitale Tricktechnik fast alleine. Denn die Wirkung des Schlankheitsmittels läßt schnell nach und plötzlich verunstalten ausgestülpte Lippen oder ein schwabelnder Bauch den Traumkörper. Da freuen sich die Programmierer, wenn sie wieder witzig Körper verformen können. Doch da sich diese Scherze bald schon am heimischen Computer gestalten lassen, sind sie nicht besonders eindrucksvoll und geben der Geschichte nur noch mehr Oberflächlichkeit. Aber die Mischung aus Tricks, Zoten, dem Komiker Murphy und schnellem Humor sorgt für flotte Unterhaltung.
Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik
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