Ein (un)möglicher Härtefall
USA 2003 (Intolerable Cruelty) Regie Joel Coen mit George Clooney, Catherine Zeta-Jones, Geoffrey Rush 100 Min. FSK ab 12

Funktioniert eine Romantische Komödie mit zwei völlig gegensätzlichen Stars? Kriegt man den lässigen Hollywood Außenseiter George Clooney und die perfekte Glamour-Mami Zeta-Jones-Douglas unter einen Hut? Die Coen-Brüder ("Fargo") schaffen es und liefern gleichzeitig noch viel schrägen Spaß.

Clooney macht sich bewährt glänzend als Coen-Clown. Der Star spielt mit Lust den überzogenen Schönling Miles Massey, einen aalglatten Rechtsverdreher, der gelangweilt und selbstgefällig in der Midlife-Krise hängt. Seine Spezialität sind Scheidungsfälle, bei denen seine Klienten immer bestens wegkommen - vor allem wenn sie eigentlich so richtig schuldig sind.
So lernt er auch Marylin Rexroth (Catherine Zeta-Jones) kennen, die auf der Gegenseite keinen Cent von ihrem untreuen Ehemann bekommt. Damit scheint die Anziehung, die Miles deutlich spürt, erst mal auf Eis gelegt, doch für die nächste Ehe will die Luxus-Frau Marylin (Zeta-Jones) - immer mit einem kalten, siegessicheren Lächeln - unbedingt die Dienste des besten Anwalts auf ihrer Seite - für einen Ehevertrag. Immer mehr verliert Miles dabei den coolen Kopf. Er macht sich schließlich vor Marylin zum Trottel und heiratet sie in Vegas. Aber das ist noch lange nicht das Ende eines heißen Schlagabtauschs vor und nach Gericht ...

Die Coens inszenierten das Duell der klassischen Romantischen Komödie skurril wie ihren "Hudsucker Proxy". Der Spaß wird eingeleitet mit einem kitschigen Engelchen-Comic, dann amüsiert man sich über den eitlen Fatzke Miles mit seiner Zahnobsession. Humorige bis skurrile Randerscheinungen werden so ernst genommen wie die Standards der Romantischen Komödie selbst. Da ist das Monsterkabinett des Kanzlei-Chefs, dessen Leben nur noch an vielen Schläuchen hängt und der dauernd Bilanzzahlen stammelt. Und als Höhepunkt der röchelnde Killer, der mit seinem Asthma-Spray schießen will ...

So ist die schräge Geschichte vom romantisch gewordenen Scheidungsanwalt für einen Coen-Film etwas brav - für eine Romantische Komödie jedoch sensationell frisch.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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