Bonner Open Air mit Premiere des Aacheners Chauvistré

Von Günter H. Jekubzik

Der für seine originellen Beobachtungen bekannte Filmemacher Michael Chauvistré stellt im Rahmen der Bonner "Filmnächte zwischen den Museen" seinen neuen Film "Mit Ikea nach Moskau" vor. Am Dienstag, 31.7. läuft die spaßige Dokumentation auf der Bonner Museumsmeile, die selbst bei schlechtem Wetter 1200 überdachte Sitzplätze bietet. Denn alle Filmnächte finden im Open-Air-Zelt zwischen Kunst- und Austellungshalle und Kunstmuseum an der B9 statt und sind damit vom Wetter unabhängig.

Der aus Simmerath stammende Regisseur Michael Chauvistré begleitet in seiner vielschichtigen und genauen Dokumentation eine Familie nach Moskau. Die "Ossifrau" Manuela und der "Wessimann" Ulf haben sich in einem Berliner Ikea-Möbelhaus kennengelernt. Mit Leib uns Seele engagieren sie sich nun in Moskau, um die erste russische Ikea-Filiale zu eröffnen.

Chauvistré hat sichtbar Spaß an unglaublichen Szenen, die pure Realsatire sind. Da übt der schwedische Marketing Director tatsächlich ein simples Ikea-Liedchen zur Klampfe: "We are Ikea, We are Ikea, We are Ikea - Here we come!" Es ist eine große Familie - mit den typischen Familien-Streitigkeiten: Wer darf mit dem Firmengründer durch die Regale gehen? Wer muss in der Kantine warten? Nach eigenem Bekunden lieben und leben die Mitarbeiter Ikea.

Die pointierte Doku kratzt am Kult, an der Verehrung für die Ikea-Idee und ihren Schöpfer. Immer wieder ist "Mit Ikea ..." aber auch eine Fortsetzung der Ost-Dokus "Mal sehn, was draus wird" und "Die Zeit, die läuft" von Michael Chauvistré. Dies ist bereits sein zweiter Ikea-Film. Auch zum Doris Dörrie-Projekt "Midsommar Stories", einer Reihe von Kurzfilmen rund um Ikea, steuerte er "Pax", die Weltreise eines Schrankes bei.

Die "Filmnächte zwischen den Museen" zeigen von Dienstag bis zum 3.August insgesamt elf Filme unter freiem Himmel, darunter Ang Lees Frauen-Eastern "Tiger & Dragon" (26.7.) und als Abschluß "2001 - Odyssee im Weltall" von Stanley Kubrick (3.8.).

www.bonnerkinemathek.de


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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