24/s - Die Sprache der Bilder

Genauer hingesehen: Filmvorträge im Suermondt-Ludwig-Museum

Aachen. Kubricks schwebender Knochen, der zum Raumschiff wird. Buster Keaton an den Uhrzeigern hoch über den Straßen hängend. James Stuart mit dem Zoom-Objektiv am "Fenster zum Hof". Einige Filmbilder werden zu Ikonen. Andere rasen vorbei, werden übersehen - eigentlich die meisten der 24 Stück pro Sekunde, die ein Projektor auf die Leinwand wirft. "Filmraum West", eine junge Filminitiative, die sich immer mehr zeigt, schaut genauer hin. "24/s - Die Sprache der Bilder" lautet eine Reihe von Filmen und Vorträgen, die der Verein zusammen mit dem Suermondt-Ludwig-Museum Aachen veranstaltet. Uwe Applebe und Gerhard Bahr, aktiv bei "Filmraum West", meinen: "Der Bilderflut erlegen, fällt es schwer, Gutes von Schlechtem, Wichtiges von Belanglosem, Bleibendes von Flüchtigem zu unterscheiden. Film ist so allgegenwärtig, dass er als Kunst nicht mehr wahrgenommen wird und droht, zur visuellen Berieselung hinabzusinken. Dass Film durchaus noch sehenswert ist, soll in dieser Reihe von Vorträgen und  Gesprächen über den Film, insbesondere den Kinofilm, aufgezeigt werden."

"Filmraum West" ist teilweise eine Abspaltung der sich ausdünnenden Kaleidoskop-Gruppe und erweist sich als aktiver als der ehemalige Verein. Bislang referierte der Filmwissenschaftler Bernhard André über "Back to The Future - Der Science-Fiction-Film im Spiegel der Zeit". Die monatliche Veranstaltungsreihe geht am 13.04. mit dem Thema "Buster Keaton - der traurige Komiker" (Referent Peer Kling) weiter. Gezeigt werden dazu vorher am 01.04. in der Barockfabrik der Film "Buster Keaton Rides Again" von John Spotton (Kanada,  1965) sowie 2 bis 3 Kurzfilme von Buster Keaton. Am 11.05. hat der begnadete Westernfan und Metropolis-Leiter Axel Petry ausführlich das Wort zum Thema "Motive des klassischen Westerns". Gemäß des Konzeptes der Reihe konnte man sich bereits am 06.05.2005 den Klassiker "Winchester '73" von Anthony Mann ansehen. Ebenso verfährt "Filmraum West" am 24.06. mit Hitchcocks "Cocktail für eine Leiche" (Referentin Birgit Michel) und am 6.07. mit dem Thema "Dunkle Träume - der frühe  Horrorfilm" (Referent Uwe Appelbe).

Damit schließen "Filmraum West" und Suermondt-Ludwig-Museum eine lang existierende Lücke. Endlich kann man sich in Aachen wieder intensiver und eingängiger mit Film als Kultur beschäftigen. Gleichzeitig etabliert sich "Filmraum West" nach der Volkshochschule als zweiter Veranstalter kulturellen Filmprogramms.
Eine Fortsetzung der Reihe in der zweiten Jahreshälfte 2005 ist geplant.

(Vortrag: Vortragssaal des Suermondt-Ludwig-Museums, Aachen. Jeweils 19.00 Uhr bis 21.00 Uhr Eintritt: 3,00 EUR. Film: "Roter Saal" im Kulturhaus Barockfabrik, Aachen. Jeweils 20.00 Uhr Eintritt: 4,00 EUR)


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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