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Klein-Hollywood in Aachen

Georg Maas dreht seinen Abschlußfilm

von Günter H. Jekubzik

Ein Mini-Klinikum im benachbarten Grenzland? Hat das baulicheMonstrum nach den finanziellen noch weitere Überraschungen paratund vermehrt es sich jetzt durch Pollenflug? Diese Frage stelltensich viele Ausflügler beim Anblick eines Hauses, dessen Fassadenmit Rohren, Luftschleusen, und Adaptern in auffälligem Rot undGeld verkleidet ist. Die Traumwelt des Film machte den Ableger desRiesenkrankenhauses möglich.

Für seine Abschlußarbeit an der "Deutschen Film- undFernseh-Akademie Berlin" kehrte der aus Aachen stammende RegisseurGeorg Maas zurück in die Heimatregion. Zur Zeit bewegt sich seinFilmtroß zwischen dem kleinen Haus, dem Klinikum und mehrerenanderen Drehorten hin und her. Die vom aachener Architekten ChristianUpmeier gestaltete Fassade ist wohl der auffallenste Schauplatz derProduktion mit dem Namen "Atemnot", die vom ZDF für das "kleineFernsehspiel" mitproduziert wird.

Atemlos ist Gerd, der Held des Films beim Kontakt mitBlütenoder Hausstaub. Er ist Allergiker und immer wenn die Sonnekommt, machen ihm die Blüten ein normales Leben unmöglich.Doch selbst im Haus lassen ihn die Staubmilben nicht zu Atem kommen.Kein Wunder, daß die gefilterte, temperierte und (hoffentlich)keimfreie Luft des Klinikums einen solchen Menschen begeistert. Beieinem Krankenhausaufenthalt freundet Gerd sich mit Max, demKlimatechniker des Hauses an und zusammen rüsten sie das kleineHaus mit einer Luftfilteranlage aus. Zusätzlich werden dieInnenräume von alle staubreichen Naturfasern befreit undverkachelt oder mit Alufolie tapeziert. Schon die Dreharbeiten machendeutlich, daß die verzweifelte Krankengeschichte mit einigemHumor erzählt wird. Zeitweise läuft Gerd nur noch mit einemRaumfahrerhelm, der stark an Science-Fiction erinnert, im Freienherum und immer wieder keucht ein Jogger durchs Bild, um sich dannmit einem Inhalationsspray die Atemwege zu öffnen.

Unfreiwillig komisch wird es, wenn der Hauptdarsteller am Drehort,der Kantine des Klinikums, auftaucht und tatsächlich (Heu-?)Schnupfen hat. Doch das Team wird damit gelassen fertig, ebenso wiemit den Zaungästen, die dauernd durchs Bild laufen. Esfällt auch schwer, zwischen echten und schauspielendenKrankenschwestern zu unterscheiden. Schon im Drehbuch ist einekomplexe Struktur aus Motiven und Verweisen erkennbar.


Eine Kritik von GünterH. Jekubzik

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