Tod im All (ARD-Tatort, 12.1.97)

Von Günter H. Jekubzik

Eine Hommage an Emmerichs Science Fiction-Erfolg "Independence Day" war er wohl nicht, der Südwestfunk-Tatort, aber unübersehbar ein Mitfahrer auf dem Zug der Akte X-Popularität. Wenn ein Science Fiction-Autor wie van Deeling (oder von Dänicken?) verschwindet und kreisrunde Flecken auf der Wiese unerklärlich bleiben, kommen auch Außerirdische in den Kreis der Verdächtigen. Nur Lena Odenthal zweifelte. So wurde zuerst der Glaube an UFOs bei Frau Kommissarin gesucht; grobes Argumentieren für und wider das Unerklärliche aus nichtigem Anlaß.

Als die Langeweile schon platzgenommen hatte, gesellte sich noch ein Mord hinzu. Dann kam auch der Kriminalfall vorbei, und er kam ganz gut dank eines schwungvollen Finales mit origineller Überführung des Täters. Odenthal trickste, bis der mörderische Verleger glaubte, er hätte seine Leiche verlegt.

Thomas Bohn (Regie und Buch) brachte den Akte X-Touch in den Tatort - bis zum abgehobenen Ende, als sich tatsächlich ein UFO in die unendlichen Weiten des Alls abhob. Ulrike Folkerts' bodenständige Kommissarin Odenthal kam als handfeste Kriminalistin zu einer unheimlichen Begegnung mit der Science Fiction-Art. Doch Odenthal ist kein Agent Cooper ("Twin Peaks"), das zeigte die Prügeleinlage im Stile Schimanskis. So blieb das Spiel mit den Genre lange reizlos. Den absonderlichsten Tatort seit langem zeichnete jedoch eine interessante, abwechslungsreiche Fotografie aus.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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