Triple X

USA 2002 (XXX) Regie Rob Cohen Mit Vin Diesel, Samuel L. Jackson, Asia Argento, 124 Min. FSK: ab 12

Nicht gegen die Maske von Pierce Brosnan, doch James Bond brauchte dringend eine Runderneuerung. Mit der deutlich jüngeren und trendigeren Action-Figur Vin Diesel sieht die bekannte Agenten-Rezeptur in "Triple X" gleich ganz anders aus.

Was macht der Geheimdienst mit hochgradig Kriminellen, wenn er sie schnappt und die NPD Aufnahmestopp für V-Leute hat? Man setzt sie als Undercover-Agenten ein, die es aufgrund der eigenen Talente mit den härtesten Verbrechern aufnehmen können. In allen Extremsportarten bewandert, machte sich Xander Cage (Vin Diesel) als Anarcho für die Fun-Generation einen kriminellen Ruf. Doch nicht die Polizei erwischt ihn schließlich, sondern der NSA-Agent Gibbons (Samuel L. Jackson). Nach etwas Überzeugsarbeit und Aufnahmeprüfungen, deren Sprengstoff für zehn normale Actionfilme ausreicht, macht Xander beim Geheimdienst mit. In Prag, dem Lieblingsspielplatz amerikanischer Agenten (-filme), soll er sich beim gefährlichen Schurken Yorgi (Marton Csokas) einschleichen, der an Biowaffen rumbastelt.

So weit wie gehabt. Das Bond-, ähm X-Girl gibt diesmal die ambitionierte Asia Argento. Mit dem Drive von Diesels letztem Film "The Fast and the Furious", der Musik von Rammstein und anderen Lautspielern geht es ohne Zwischenspiele, Tändeleien oder Martini-Pausen von einer Knallerei zur nächsten. Für diese verrückte Actionfigur Xander ist Gefahr die Luft zum Atmen und das Leben eine große Party. Ob mit dem Fallschirm aus einem Auto aussteigen oder mit Lawinen um die Wette skaten, Hauptsache riskant, rasant und mit dem Kopf durch die Wand. Gefilmt wird das effektiv, meist schnell, aber auch ziemlich simpel. Bonds recht steifer "Stil" wird ersetzt von coolen Styling, das in Snowboard-, Skater- und ähnlichen Läden auch unter dem Namen Diesel (nicht verwandt oder verschwägert) angeboten wird. Dass die Dialoge dabei recht sinnlos sind, überrascht nur die, die sich im Kinosaal vertan haben. Kurz: all die jungen Leute, deren eigenes Hobby zehnmal aufregender sein möchte, als die zweiundzwanzig Bond-Filme zusammen, wissen genau, bei welchem Film sie ihr dreifaches Kreuzchen machen.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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