Toy Story - Die Story

"Bis zur Unendlichkeit und darüber hinaus!"

Von Günter H. Jekubzik

Ein Treffen der Generationen im Kinderzimmer: Die alte, von allen Kindern geliebte Cowboyfigur Woody hat Konkurrenz bekommen. Mit dem Kindergeburtstag zog ein hochmoderner Astronaut, ein Space Ranger ein, der seine Identität als Spielzeug verleugnet und sogar meint, er könne fliegen! Und tatsächlich, im Laufe einer atemberaubenden Achterbahnfahrt hebt die Plastikfigur mit Helm und Flügeln ab, um kurz darauf halbwegs sicher zu landen. Die versammelte Spielzeug-Schaft jubelt, ein neuer Held und Anführer hat ihre Herzen erobert. Sein Leitspruch : "Bis zur Unendlichkeit und darüber hinaus!"

In Disneys neuem Trickspektakel "Toy Story" prallen Alt und Neu aufeinander. Woody spricht über einen altmodischen Aufziehmechanismus, während Hightech-Held Buzz Lightyear mit Laser-Kanone und Weltraumhelm ausgestattet ist. Die anfängliche Konkurrenz wird im Laufe des großen Abenteuers zur Freundschaft, als sich die beiden in der brutalen Welt außerhalb des Kinderzimmers bewähren müssen.Nicht nur in, auch für Disneys neuen Kinohit "Toy Story" arbeiteten Alt und Neu zusammen: Das bewährte Trickstudio von Disney realisierte mit den jungen und bereits renommierten Computer-Animateuren von Pixar den ersten abendfüllenden Trickfilm, der komplett im Computer entstand.Alle Toys (englisch für Spielzeuge) dieses Films wurden als dreidimensionale Modelle entworfen und dann mit speziell entwickelten Computerprogrammen bewegt. So ist "Toy Story" ein rasanter, witziger, kurz: ein perfekter Spielfilm, der nebenbei einen Meilenstein der Filmgeschichte darstellt. Doch wenn die Toy-Geschichte abgeht, wundert man sich über gar nichts mehr.

Von einem der Autoren, Andrew Stanton, wird berichtet, er habe als Kind einige der kleinen grünen Plastiksoldaten mit Feuerwerkskrachern in die Luft gejagt. Nun trug der Erwachsene Stanton seine kindliche Spiellaune zum Feuerwerk der Gags in "Toy Story" bei - und natürlich spielt ein ganzer Trupp der grünen Dschungelkämpfer eine wichtige Rolle. Dabei gehen die kleinen Figürchen so eckig und kantig wie man es erwartet. Alle Toys haben ganz charakteristische Bewegungen und Sprechweisen. Der kleine Minicomputer zeigte seine Texte im Display. Der Dackel, dessen Körper aus einer langen Feder besteht, wird im Laufe der turbulenten Story extrem gedehnt und gestaucht. Regisseur John Lasseter legte großen Wert darauf, die Charaktereigenschaften der Figuren aus den Wesenszügen ihrer Machart abzuleiten, die "physische Integrität des Objektes" zu finden. Mit Erfolg.

Lasseter selbst erzählt von seinem Schlüsselerlebnis, während vor ihm auf dem Schreibtisch das Vorbild für Woody liegt: Casper, der freundliche Geist, begleitete als Puppe mit Sprechmechanismus Lasseters Kindheit. Später, in der Zeit, als er für "Mickey's Christmas Carol" zeichnete, arbeiteten Freunde von Lasseter an dem ästhetisch revolutionären Disney-Film "Tron", der im Inneren eines Computers spielt. "Als ich Tron sah, öffnete sich eine kleine Tür in meinem Kopf. Das war die Zukunft. Nicht was ich vor mir sah, sondern die Möglichkeiten der Computeranimation." Bis zur Unendlichkeit und darüber hinaus!


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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