Der Tod kommt krass

BRD 2004 Regie: Michael Karen mit Erkan Maria Moosleitner, Stefan Lust, Ludger Pistor, Andrea Sawatzki, Julia Dietze, Thorsten Feller, Christoph Maria Herbst 97 Min. FSK ab 6

Was ist schlimmer? Eine Kreuzfahrt oder der "Humor" von Erkan & Stefan? Ein Filmchen das alles Übel eint! Schon vor drei Jahren verbündeten sich die TV-Scherzkekse Erkan & Stefan mit den "Mächten des Blödsinns", oder wie ihr nichtiger Film auch immer hieß. Jetzt geht es weiter mit ihrer Parodie (?) der türkisch-deutschen Kanak-Sprach und mit dem öden Abfeiern der Dumm-Dämlichkeit.

Mit dem von Stefan verehrten Showmaster-Wrack Hardy Flanders (Ludger Pistor) gewinnen die Blödel eine Kreuzfahrt. Mit an Bord sind zwei "Bunnys", sonst nur Senioren und Attentäter inkognito. (Terroristen werden sowieso mittlerweile in jedem Supermarkt und in jedem Dorf vermutet, weshalb nicht auf einem stinklangweiligen Kreuzschiff, siehe den anderen miserablen Luxusliner-Film "Speed 2") Eine explosive Mischung, aus der so gut wie kein Witz zündet, jedoch Schiffskrankheit und Flatulenz auf ihre Kosten kommen.

Doch, oh wunder, mitten in dieser geistigen und humoristischen Flaute entstand völlig unbeabsichtigt ein herrliche Satire: Irgendwann ist Hardy Flanders tot, Erkan und Stefan fühlen sich schuldig und schicken die Leiche auf eine Achterbahnfahrt durch das ganze Kreuzfahrtschiff. Diese Odyssee im Stile von "Immer Ärger mit Harry / Bernie" steht der vergiftete Entertainer mit einem festgetackerten Lächeln durch. Einem sehr bekanntem Lächeln, das allabendlich von den Bildschirmen grinst. Und man fragt sich, wie lebendig sind eigentlich all die anderen Moderatoren-Legenden, die Dieter Thomas Hecks, die Thomas Gottschalks. Oder zucken die nur noch ferngesteuert rum und keiner merkt es, weiter werden die Schenkel geklopft und jeder noch so alte Kalauer begrölt wie auf dem Traumschiff Erkan & Stefans jeder Furz von Hardy Flanders? Doch die Verehrung eines Zombies als Kommentar zur TV-Landschaft sehen, in die Erkan & Stefan so perfekt passen, ist zuviel interpretiert. Ansonsten gibt es zu "Erkan & Stefan 2 nichts Neues zu sagen.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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