Suspect Zero

USA 2004 (Suspect Zero) Regie: Elias Merhige mit Aaron Eckhart, Sir Ben Kingsley, Carrie-Anne Moss 102 Min. FSK ab 16

"Wir sahen Dinge, die ein Mensch nicht sehen sollte!" Irgendwann in "Suspect Zero" sagt Ben Kingsley diesen Satz und er könnte Buchtitel für ein Genre sein, das den Kino-Zuschauern unbedingt das Schrecklichste im Menschen vorführen will. Wieder sucht man voller Faszination und Abscheu einen Serienkiller, doch die mentale Verbindung zwischen Jäger und Gejagtem ist diesmal durchaus originell.

Durch die Platzierung der Leichen genau auf einer Staatsgrenze werden mit Thomas Mackelway (Aaron Eckhart) und Fran Kulock (Carrie-Anne Moss) zwei FBI-Agenten auf den Fall angesetzt, die noch eine vergangene Affäre aufzuarbeiten haben. Das eigentliche Pärchen bilden allerdings Mackelway und der Ex-Agent Benjamin O'Ryan (Ben Kingsley). Mit gezeichneten Hinweisen bringt O'Ryan seinen jüngeren Kollegen auf die Spur von Serienmördern und Hunderten vermisster Kinder. Dabei wird der kahlköpfige Tippgeber selber als Killer eingeführt und es dauert, bis wir mit Mackelway verstehen, dass dabei Massenmörder hingerichtet werden. O'Ryan kann sich dank einer geheimen FBI-Methode an all die Tatorte von Entführungen versetzen, ein Vermögen, das er mit heftiger Migräne und einem unerträglichen Leben bezahlen muss. Da auch Mackelway diese Visionen im Ansatz hat, entwickelt sich ein Duell zweier Hell- oder in diesem Fall: Dunkelseher.

Von "Element of Crime" bis "Seven" findet die Serienkiller Recherche meist im Dunkeln statt und blickt tief ins Dunkle menschlicher Seelen. Der Blick, der den meisten der Täter von Norman Bates ("Psycho") bis "Manhunter" so wichtig ist, wird vom Regisseur Elias Merhige ("Shadow of the Vampire") mit rot eingefärbten Effekten reichlich bedient. Das schafft Atmosphäre, die in ihrer Dynamik manchmal die Entwicklung von Handlung und Figuren abhängt. Für Freunde des Genres gibt es neben den Bild-Einflüssen von Lynch, Lars von Trier und Fincher viele reizvolle Details zu entdecken.

http://www.suspect-zero.de


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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