Super süß & super sexy

USA 2002 (The Sweetest Thing) Regie: Roger Kumble Mit: Cameron Diaz, Christina Applegate, Selma Blair, Thomas Jane, Jason Bateman, Parker Posey 88 Min. FSK: ab 12

Alle liebten Mary, Sex in the City und hatten Appetit auf American Pie - da müsste doch der Superhit rauskommen, wenn wir die Zutaten zusammen mischen, kräftig mit Lachen schütteln und einen dämlichen Titel finden. Doch den Unterschied von Komödianten-Humor und Buchhalter-Humor zeigt "Super doof & gar nicht komisch" aufs Schmerzlichste! Oder wie war der Titel noch mal ...

Die blonde Christina (Cameron Diaz) kann jeden Mann haben, mit der brünetten Courtney ("Kelly Bundy" Christina Applegate) haben alle Spaß. Das Mauerblümchen Jane (Selma Blair) ist für die peinlichen Momente da, sie muss das Kleid mit Spermaflecken zur Reinigung bringen, um dort gleich ihren Priester und die alte Lehrerin zu treffen. Aber alle anderen sind sooo freizügig, völlig schmerzfrei und beste Freundinnen.

Überdeutlich merkt der regelmäßige Kinogänger über Zwanzig, was nach gemacht wird: Meg Ryans Salatszene von "Harry und Sally" eskaliert zu einem Kneipenchor über große Penisse. Die Reißverschlussfalle aus "Verrückt nach Mary" wird nun zur ebenso peinlichen Piercing-Falle vor großem Publikum. Respektlos zotig soll es sein, raus kommt aber Kinderkram von Zwanzigjährigen, von Dreißigern gespielt. Die Handlung beschränkt sich darauf, dass Christina und Courtney als Schlampen mit geschmacklosen Schlüpfern dem Traummann Peter hinterher reisen. Zu den unausweichlichen "Ekeleinlagen" dieses Films gehören Maden, Sperma, und der Pina Collada-Song. Die Dialoge sind eher nervig statt spritzig. Darstellerisch hat das ganze Projekt den moderigen Geruch vom Karriere-Selbstmord. Applegate und Diaz sind höchstens Scherzkekse, keineswegs Komödiantinnen, die es hier zur Rettung gebraucht hätte. Dumpfsinn breitet sich immer mehr im Kino aus, jetzt kann man nach Teenie-Horror und Teenie-Peinlichkeiten auch das neue Genre der zotigen Romanze oder der romantischen Zote hinzufügen.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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