Summer of Sam

USA 1999 (Summer of Sam) Regie Spike Lee, 141 Min. FSK ab 16

Es ist unvergleichlich, wie Spike Lee schon mit den ersten Klängen und Kamerabewegungen in eine Geschichte ziehen kann. Diesmal geht es in ein Viertel, eine Zeitstimmung, eine Sommeratmosphäre durchsetzt von Angst, Aggression und Feindschaft gegen alles Andere.

Im Sommer des Jahres 1977 verunsicherte ein Serienmörder die Bronx. Während sich junge Frauen und Paare nachts nicht mehr auf die Straßen trauen, brechen in den Clubs des Stadt Disco und Punk aus. Eine italienischstämmige Freundesclique steht inmitten dieser Veränderungen, man legt sich neue Attitüden zu, bleibt aber skeptisch gegenüber anderen. Vor allem der enthusiastische Punk Ritchie wird schräg angekuckt und verdächtigt. Wie in Lees Meisterwerk "Do the right thing" schaukelt sich die Stimmung auf und die Schlinge von Gewalt, Hysterie und Selbstjustiz zieht sich zu.

Die Ereignisse lehnen sich an die Taten des realen "Son of Sam" an, der gefaßt und verurteilt wurde. Doch "Eine Stadt sucht einen Mörder" läuft am Rande von "Summer of Sam" ab. In Episoden geht es um die Clique vom Ende der Straße. Die Italiener, ihre sexuellen Komplexe, ihre Freundschaften und ihre Ehre. Angesichts der Milieus müsste "Summer of Sam" eigentlich von Martin Scorsese kommen, doch der schwarze Spike Lee macht es auf seine Art fast ebenso gut, zieht mit fesselnden Bildern und Montagen in einen Hexenkessel, der jederzeit und überall überkochen kann.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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