Stratosphere Girl

BRD, Schweiz, Frankreich, Italien 2003 (The Stratosphere Girl) Regie: Matthias X. Oberg mit Chloé Winkel, John Ng, Rebecca Palmer 85 Min. FSK ab 16

Lost in Geschwafel

Die 18-jährige Schwedin Angela zeichnet leidenschaftlich gern Comics, deshalb und wegen der Liebe folgt sie einem japanischen DJ nach Tokio, ins Mutterland der Mangas. Dort landet sie allerdings ganz auf sich gestellt in der Nachtclubszene, schlägt sich als Hostess durch, wohnt beengt mit ausgesuchten internationalen Biestern. Jetzt ist "Stratosphere Girl" kein soziales Drama, denn Angela rührt dies alles nicht an. Sie redet von sich wie von einer Comic-Figur, ist ein ätherisches Wesen, das ganze ein ätherischer Film. Man kann auch sagen: ziemlich leer. Hohle Ästhetik.

Während Angela mit ihrem zickigen Auftreten und als vermeintliche Jungfrau der Star der Bar wird, verfolgt sie detektivisch das mysteriöse Verschwinden einer Vorgängerin. Doch auch ein Krimi, eine Suche (nach sich selbst?) ist dieser Nachfolger von Obergs "Unter der Milchstraße" nicht. Denn das Wichtigste sind pubertäre Lebensweisheiten. Phrasen, die harmonisch mit fotografischen Leerhülsen der japanischen Stadt klingen. "Lost in Translation" auf leer gedreht. Kilometerweise Straßen bei Nacht machen die Atmosphäre, Musik macht auf mysteriös. Das Bild wechselt immer mal wieder zu einfachen, uninteressanten Zeichnungen. So wird suggeriert, dies Nichts sei nur ein Traum - selbstverständlich mit Happy End. In dieser Konsequenz kann man es schon genial nennen, die Hauptrolle mit einem Model zu besetzen. Der nichts sagende Gesichtsausdruck ist bei Chloé Winkel wohl das höchste der Gefühle.

http://www.stratospheregirl.com


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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