Stille Nacht
BRD/CH 1996 Regie Dani Levy, mit Maria Schrader, Jürgen Vogel, Mark Schlichter, Ingrid Caven, Maurice Lamy u.a. 83 Min.
Eine der nettesten Filmszenen überhaupt: Dani Levy sitzt verzweifelt in "RobbyKallePaul" herum, macht die Augen auf und vor ihm sitzt die Liebe in Form von Maria Schrader. Seitdem machen sie zusammen rum, Maria wurde bekannter als Dani, und jetzt führt er sie als Regisseur in einer grandiosen Rolle vor.
Heiligabend in Deutschland: Julia wartet auf ihren verrückten, wilden Liebhaber Frank. Der eingeweihte Freund Christian verdrückte sich heimlich in ihr altes Pariser Hotel und betreibt von dort Telefonsex und -terror. Dieser Rahmen löst sich auf in erotische, chaotische, intensive, nervige, witzige Einzelszenen. Ein Weihnachtsmann onaniert in der Telefonzelle, der Karpfen muß Liebesfrust ausbaden, Ingrid Caven singt Chansons, Jürgen Vogel ("Kleine Haie") spielt das geile Stehaufmännlein Frank, und Maria Schrader legt die extremsten Gefühlslagen hin. Ob solo, im Duett oder beim Telefonsex - dies ist zu großen Teilen ihr Film.
In anderen Teilen ist Dani Levys "Stille Nacht" gewollt brüchig, da der Schweizer auf Standard-Erzählkino verzichtet. Stattdessen: Erzählen mit offensichtlichem Fokus auf vereinzelte Innerlichkeit. Eine redselige Nacht mit komplizierter Dreiecksgeschichte um eine in allen Nervenlagen faszinierende Maria Schrader. Doch auch (so in der Einganssequenz) großes Kino, frische, originelle Bilder, ein genialer Soundtrack (Komponist Niki Reiser) und viele, viele verrückte Ideen.
Nach kleinen und großen Auftritten war 1995 das Jahr der Maria Schrader. Sie erhielt den Bundesfilmpreis für gleich drei Filme: "Keiner liebt mich", "Burning Life" und "Einer meiner ältesten Freunde". Nebenbei war sie noch als flotte Berliner Punkerin in Hal Hartleys "Flirt" zu sehen. Für dieses Jahr spielt sie in "Bin ich schön?" wieder bei Doris Dörrie mit. Zusammen mit Dani Levy steht "Don't" auf dem Drehplan.
Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik
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