Star Trek: Treffen der Generationen

USA 1994 (Generations) R: David Carson, ca. 120 Min.

Die Enterprise fliegt wiederKirk und Picard im "Treffen der Generationen"

Von Günter H. Jekubzik

Aus den unendlichen Weiten des Weltalls kommt sie auf uns zu - nicht die Enterprise. Nein, es trudelt eine Sekt-Flasche des Jahrgangs 2265 durchs Bild, um die neue Enterprise NCC-1701-B zu taufen. Diese Eröffnung - gleichzeitig "2001", den Serienvorspann von "Enterprise" und einige Bierwerbungen zitierend - beweist direkt, daß auch der siebte Star Trek-Spielfilm "Star Trek: Treffen der Generationen" noch mit frischen Ideen überraschen kann.Als die Legenden Captain James T. Kirk (William Shatner), Captain Montgomery "Scotty" (James Doohan) und Commander Pavel Chekov (Walter Koenig) ihre Ehrenplätze am Rande der Brücke einnehmen und Kirk nicht den Blick vom Sessel des grünschnäbligen neuen Captains lassen kann, ist klar, daß bald ein Notfall dem alten Recken das Kommando zuspielen wird. Da sei es ihnen auch gestattet, sich selbst zu applaudieren.

Aber ein großes Loch in der Bugwand des Raumes, in dem Kirk gerade noch das Schiff rettete, läßt die Legende in den unendlichen Weiten des Raums verschwinden - Zeit für ein wenig Winnetou III-Traurigkeit und für die nächste Generation.

Wenn jetzt die Besatzung aus der "Next Generation" unter Captain Picard (Patrick Stewart) auf einer historischen Fregatte irgendeines Weltmeeres segelt, ist dies nur eine der originellen Szenen, die "Generations" zu einem hervorragenden Star Trek-Film machen.

Die Idee des Schurken Soran (Malcolm McDowell) im Nexus ewiges Glück zu finden und dafür ein ganzes Sonnensystem zu opfern, bietet besten Science Fiction. Daß selbstlose Pflichterfüllung dem persönlichem Glück vorzuziehen ist, tradiert die moralischen Maximen der ältesten Enterprise-Folgen fort.Der Reiz von "Star Trek: Treffen der Generationen" liegt hauptsächlich in der ausgefeilten Geschichte, die mit verschiedenen Zeitebenen spielt, als hätte der britische Autor Douglas Adams ("Per Anhalter durch die Galaxis") am Drehbuch gebastelt. Die Akteure spielen ihre Serienerfahrung auch auf der großen Leinwand gekonnt aus. Malcolm McDowell ist als Solan ein eher irdischer Bösewicht und nicht so dämonisch wie Ricardo Montalbans Khan, Christopher Lloyds Kruge oder Christopher Plummers Chang.

Selbstverständlich gerät die Enterprise auch in heftigen Gefechten mit den Romulanern zusammen. Die Gedankenspiele um eine veränderbare Vergangenheit sind ebenso reizvoll wie die knifflige Frage, ob es Glück ohne Angst geben kann. Nach diesen exzellenten "Generations" kann die Enterprise auch mit neuer Besatzung ruhig noch ein paar Film-Runden drehen. Obwohl es doch nett wäre, den guten alten Captain Kirk wieder auf der Brücke zu sehen.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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