Spurwechsel

USA 2002 (Changing Lanes) Regie: Roger Michell Drehbuch: Chap Taylor & Michael Tolkin Produzent: Scott Rudin Mit: Ben Affleck, Samuel L. Jackson, Toni Collette, Sydney Pollak, William Hurt. 99 Min.

Im Wagen vor mir sitzt ein schöner Spinner und nach einem hektischen Spurwechsel prallen zwei unterschiedliche Leben heftigst aneinander: Der aalglatte Anwalt Gavin Banek (Ben Affleck) rempelt den Wagen des Versicherungsangestellten Doyle Gipson (Samuel L. Jackson) an und verhält sich auch beim Austausch der Versicherungsdaten extrem rücksichtslos. Beiden Herren verunglückt dadurch ein Gerichtstermin. Doyle verliert das Besuchsrecht für seine Kinder, aber er hat in einer millionenschweren Akte, die Gavin am Unfallort vergaß, das ideale Instrument für seine gnadenlose Rache in der Hand.

Innerhalb weniger Stunden eskaliert die Auseinandersetzung. Gavin kämpft mit allen Mitteln um seine Karriere, macht Doyle mit Hilfe eines Hackers bankrott. Der will seine Familie wieder haben und ist sogar bereit, dafür seinen Gegner umzubringen.

Es ist unfassbar, wie jede Gelegenheit zur Verständigung bei diesem Kleinkrieg namens "Spurwechsel" ausgeschlagen wird. ÝUnd noch unglaublicher ist die Schlangengrube einer wohlhabenden Anwaltsfamilie, die den im Kern guten Gavin zu seinen Taten treibt: Das Recht verdrehen, Dokumente fälschen, Erpressen, Anzug tragen und sich zu Verbrechen zu bekennen - dafür gibt es dann die linientreue Tochter eines noch schlimmeren Typen dieser Sorte (Syney Pollack). Als herrischer Anwalt der Oberklasse gönnt man Gavin genauso viel oder wenig wie dem armen Familienvater und Anonymen Alkoholiker Doyle, dessen eigentliche Sucht das Chaos ist. Die Konfrontation zwischen schwarz und weiß ist zügig inszeniert, die Moral dabei sehr offensichtlich.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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