Sofie

(Sofie) Schw./Dän./Norw. 1992, R: Liv Ullmann, 148 Min.

"Menschenschicksale tauchen auf und schwimmen eine Weile mit oder gegen den Strom. Und der Strom schließt sich wieder über sie." Schöner als mit diesen Worten läßt sich der ruhige Fluß von Bildern nicht beschreiben, den die frühere Bergman-Darstellerin Liv Ullmann in ihrer ersten Regie herbeizauberte. Einige Jahrzehnte aus dem Leben der dänischen Jüdin Sofie zeigen eine für Skandinavien film-typisch herzliche Familie, eine Welt voller Lachen und Freude. Der auch aus Bille Augusts "Mit den besten Absichten" bekannte Gegenpol tritt nach der Heirat mit dem schwermütigen Jonas in Sofies Leben. Doch in dieser Welt am Ende des 19.Jahrhunderts gibt es keine schlechten Menschen, nur Traurigkeit über falsche Lebensentscheidungen kann sich als Schatten über die faszinierenden Gesichter legen.Ausgezeichnete Darsteller, hervorragend geführt in einem Reigen mit wunderschönen Bildern, trefflich begleitet von einem Schubert-Adagio, funktionierende Symbole und Rückblenden - all dies gelang Ullmann auf Anhieb. Ein außergewöhnlich ansprechendes Werk, gänzlich ohne Gewalt oder äußere Dramatik. Selbst der Tod wird sanft aufgenommen in diesem intimen, vom Abschied bestimmten Familienporträt.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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